Das DIY-Skelett lebt (wieder)

Unbezahlte Werbung

Irgendwie war ich da wohl etwas zu optimistisch. Als ich mehr oder weniger durch Zufall entdeckt hatte, dass der TASCHEN Verlag das legendäre DIY-Skelett (Do It Yourself) hat wieder aufleben lassen, war mein erster Gedanke: Das ist doch was für meine beiden Enkel. Doch die taten sich ein wenig schwer, als die verschiedenen Bögen vor ihnen lagen. So war es dann an mir, wenigstens schon einmal anzufangen. Den Schädel und die Wirbelsäule habe ich fertig und zusammengebaut, so dass jetzt bei uns sozusagen die Dame ohne Unterleib vom Regal hängt – wobei es natürlich auch ein Herr sein kann, dem ebenfalls Arme und Brustkorb fehlen. Was soll ich sagen? Es bleibt noch ein mühsamer Weg, bis alle Papierknochen zusammengesetzt sind. Dann aber bin ich mir sicher, dass das Interesse unserer Enkel an dem Skelett wieder sprunghaft ansteigen wird. Bis dahin kann ich sie ja vielleicht mit Skelett-Witzen hinhalten: Kommt ein Skelett zum Zahnarzt. Diagnostiziert der: “Sie haben ja tolle Zähne. Aber Ihr Zahnfleisch …”

 Das legendäre DIY-Skelett ist im Werden …

Die Mittelschicht leidet

„Linke wüten wegen Aussage von Jens Spahn zu Hartz IV“, lautet eine Überschrift auf Focus online. Dabei hatte Spahn lediglich festgestellt, dass jeder in Deutschland mit Hartz IV das habe, „was er zum Leben braucht.“ Nun will vermutlich kein vernünftiger Mensch mit einem Hartz IV-Empfänger tauschen, es sei denn, er ist beispielsweise Rentner. Denn der hat, obwohl er sein ganzes Leben lang gearbeitet und eingezahlt hat, wenn’s dumm läuft, weniger als der Hartz IV-Empfänger. So lag der durchschnittliche Zahlbetrag der Versichertenrenten am 1. Juli 2014 bei 1.061 Euro (Männer) bzw. 770 Euro (Frauen) in den alten Bundesländern und bei 993 Euro (Männer) bzw. 532 Euro (Frauen) in den neuen Bundesländern. Dagegen beträgt der aktuelle Regelsatz von Hartz IV 416 Euro, der von Partnern bei 374 Euro. Zudem sind Hartz-IV-Empfänger automatisch krankversichert und müssen diese Kosten nicht selbst tragen. Hinzu kommt, dass der Staat jedem Hartz-IV-Empfänger zusätzlich eine angemessene Wohnung bezahlt – inklusive der Kosten für Heizung und Warmwasser. Die Höhe setzt jede Kommune fest. Deutschlands teuerste Großstadt München beispielsweise hat festgelegt, dass die Wohnung für eine alleinstehende Person maximal 657 Euro kosten darf. Damit liegen in diesem Fall Regelsatz und Miete mit 1.073 Euro über allen durchschnittlichen Zahlbeträgen, von denen auch noch Beiträge für die Krankenversicherung abgehen. Die Rechnung zu Ungunsten der Rentner ließe sich fortsetzen. Nun will ich hier keinen Sozialneid schüren. Aber, was nicht sein kann, ist, dass der, der ein Leben lang gearbeitet und eingezahlt hat, am Ende weniger bekommt, als derjenige, der dies nicht getan hat, aus welchen Gründen auch immer. Was soll ich sagen? Über den Hinweis von Jens Spahn, dass das Geld für Hartz IV von den Steuerzahlern aufgebracht werden muss, sollte man vielleicht noch einmal etwas intensiver nachdenken. Denn denjenigen, die die Leistungen unseres Sozialstaates, an denen niemand rütteln will, finanzieren müssen, könnte alsbald selbst die Luft ausgehen. Deutsche Arbeitnehmer und Arbeitgeber müssen überdurchschnittlich hohe Steuern und Abgaben zahlen. Einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zufolge musste ein lediger Angestellter ohne Kind im vergangenen Jahr im Schnitt fast die Hälfte seines Einkommens an den Staat abgeben. Dieser Wert ist unter den anderen 34 OECD-Ländern nur in Belgien höher. Eine Studie des Rheinisch-Westfälisches Instituts zeigt zudem deutlich, dass in Deutschland insbesondere Haushalte aus dem mittleren Einkommensbereich mit einem Bruttoeinkommen zwischen 20.000 und 70.000 € einen hohen Finanzierungsanteil an den Kosten des Gemeinwesens aufweisen. Und den größten Beitrag leisten die Haushalte mit einem Bruttoeinkommen zwischen 30.000 und 40.000 Euro. Dabei ist es vor allem die Mittelschicht, die unter dem bisherigen Steuersystem leidet. Schon ab einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 54.950 Euro greift der Spitzensteuersatz – und trifft auch Normalverdiener. Denn das entspricht einem monatlichen Gehalt von rund 4.663 Euro Brutto. Damit sind auch ganz normale Ingenieure oder Lehrer betroffen. Die zwar immer wieder versprochene, aber nie eingelöste Abschaffung bzw. Abschwächung der kalten Progression könnte da helfen. Denn wenn die Grenze für den Spitzensteuersatz auf ein zu versteuerndes Jahreseinkommen von 60.000 Euro angehoben würde, profitieren nach Berechnungen des Ifo-Instituts alle Steuerzahler mit einem zu versteuernden Einkommen ab 13.769 Euro im Jahr. Statt das Versprechen endlich einzulösen, belässt die Große Koalition alles beim Alten und riskiert damit, dass der Mittelstand sich irgendwann von der Finanzierung unseres Sozialstaates abmeldet. Damit ist dann aber niemandem mehr geholfen.

Kostenlosen ÖPNV gibt’s nicht

Das war ja eine kurze Diskussion. Kaum hatte die Bundesregierung einen kostenlosen ÖPNV ins Spiel gebracht, war die Idee auch schon wieder vom Tisch. Bei einem Treffen in Bonn haben die Städte Bonn, Essen, Herrenberg, Reutlingen und Mannheim gegenüber Vertretern des Bundesumweltministeriums klar gemacht, dass sie aus Kostengründen nicht als Versuchskaninchen herhalten wollen. Ich möchte jetzt gar nicht darüber sinnieren, ob ein kostenloser ÖPNV nun sinnvoll ist oder nicht. Da kann man je nach Sichtweise und Standpunkt sicherlich zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Aber eines hat mich an den Einlassungen denn doch gestört. Jedenfalls hat sich niemand getraut, festzustellen, dass es einen kostenlosen ÖPNV eigentlich gar nicht geben kann. Schließlich kostet jeder Kilometer Bus, Straßen- oder U-Bahn einen bestimmten Betrag X. Und den muss jemand bezahlen. Selbst fahrpreisbehafteter ÖPNV ist nicht kostendeckend und muss subventioniert werden. Dabei liegt der Zuschussanteil auch schon mal bei 80 Prozent. in Berlin beispielsweise liegt die Quote bei rund 50 Prozent. Verzichtet man nun auf die Fahrpreise, wird der Verkehr zu 100 Prozent umlagefinanziert. Die Frage ist nur, wer am Ende die Zeche zahlt: Der Steuerzahler, der Autofahrer oder wer auch immer. Was soll ich sagen? Da eine gerechte Lösung fast nicht möglich ist, wird es flächendeckend einen nicht fahrpreisbehafteten ÖPNV auf absehbare Zeit wohl nicht geben. Die Idee wird zwar immer mal wieder aufkommen, dann aber genauso schnell wieder beerdigt werden.

Selbst fahrpreisbehafteter ÖPNV – wie hier in Berlin – ist nicht kostendeckend.

Beruhigend: Natur, Technik, Kunst

Da hat sich der Sommer ja doch noch mal gemeldet. Dank des wunderbaren Zusammenspiels von Hurrikan Ophelia und Hoch Tanja erleben wir in unseren Breitengraden einen wahrhaft goldenen Oktober mit blauem Himmel und Sonnenschein. Für viele scheint dabei der Hochsommer ausgebrochen zu sein. Leicht bekleidet nur mit Bermuda-Short und Hawaii-Hemd bevölkern Jung und Alt Stadt und Land und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein. Oma und Opa haben mit ihrer Ältesten und deren Sohnemann den Natur-Park Schöneberger Südgelände in Berlin in Augenschein genommen und festgestellt: Ein Besuch lohnt sich – zumal der Eintritt von einem Euro für jeden Erwachsenen durchaus moderat ist. Besonders faszinierend ist, auf dem Gelände eines ehemaligen Rangierbahnhofs zu beobachten, wie sich die Natur ihr Terrain zurückerobert, wenn man sie denn nur lässt. Was soll ich sagen? Wer genügend Fantasie aufbringt und kein Problem damit hat, wenn pure Natur, alte Technik und bildende Kunst miteinander kombiniert werden, ist hier genau richtig. Ein beruhigender Pol inmitten einer pulsierenden Metropole: Ooch dit is Berlin. Ein schönes Wochenende noch und bleiben Sie gesund …

 Sonntagsausflug: Auf dem Weg in den Natur-Park Schöneberger Südgelände in Berlin.

Unser All soll schöner werden

Im Esa-Satelliten-Kontrollzentrum in Darmstadt findet gerade eine viertägige Konferenz statt, die es in sich hat. Das Thema lautet: Schrott im Weltraum. Denn der wird immer mehr und immer gefährlicher. Die Konferenz gilt als weltweit größte und wichtigste Veranstaltung zum Thema und findet seit 1993 alle vier Jahre statt. Was soll ich sagen? Opa hätte da einen Vorschlag: In Anlehnung an den Bundeswettbewerb “Unser Dorf soll schöner werden” könnte man ja den intergalaktischen Wettbewerb “Unser All soll schöner werden” ausrufen. Wenn jeder mit anpackt, kriegen wir das schon wieder hin.

Wie groß das Problem mittlerweile ist, zeigt dieser ESA-Film ausgesprochen anschaulich.

Genussreiches Wochenende

Irgendwie war diese Woche verhext, ich bin zu nichts gekommen. Euphorisiert durch die guten Nachrichten am Montag war ich nur noch mit dem Thema Kochen beschäftigt. Die Kräuter, die sich da auf dem Bild präsentieren, sind schon repräsentativ und versprechen gleichzeitig ein genussreiches Wochenende. Was soll ich sagen? Ich gelobe Besserung und werde nächste Woche blogtechnisch etwas fleißiger sein. Also, ein schönes Wochenende und bleiben Sie gesund …

Für Europa auf die Straße

Oma und Opa haben jetzt sonntags immer einen festen Termin – zumindest vorerst bis zum 12. März 2017: Um 14.00 Uhr treffen wir uns mit vielen anderen Europäern auf dem Gendarmenmarkt in Berlin und setzen ein Zeichen für die Zukunft Europas. Initiator des Ganzen ist Pulse of Europe, eine zivilgesellschaftliche Initiative zum Erhalt der Europäischen Union – überparteilich, überkonfessionell und international. Und nicht nur in Berlin gehen die Menschen für Europa auf die Straße. Auch in Amsterdam und Paris sowie in Frankfurt am Main, Freiburg im Breisgau, Karlsruhe, Köln, Celle, Hamburg, Heidelberg, Kassel, München, Essen, Wiesbaden, Passau, Halle a.d. Saale, Hannover, Hameln, Stuttgart, Bremen und Potsdam versammeln sich europageneigte Bürger um 14.00 Uhr und lassen den europäischen Pulsschlag hören. Was soll ich sagen? Endlich gibt es mal eine Bewegung, die für etwas ist. Gegen alles sind ja auch schon genug. Und wenn es für Europa ist, dann ist es auch für die Zukunft unserer Enkel. Denn nur dieses Europa ist der Garant dafür, dass wir weiter in Frieden und Freiheit leben können. Viele haben gedacht, dass das eigentlich selbstverständlich ist. So kann man sich täuschen. Einen schönen Sonntag noch und bleiben Sie gesund …

Für Europa auf die Straße – Oma und Opa sind mit dabei.

“Der sieht ja aus wie Opa!”

Heute ist bei Oma (und Opa) volles Programm. Unser ältester Enkel ist schon seit dem Vormittag bei uns, der jüngere für den Nachmittag angekündigt. Das Kinder-Unterhaltungs-Programm ist gewaltig: Lesen, Schreiben, Rechnen, Spielen, Kochen nicht zu vergessen. Das Beste aber sind die Gespräche zwischen Oma und den Kleinen. So versuchte die ergebene Untertanin ihres Königs ihrem Nachwuchs das niederländische Königshaus näher zu bringen. “Zur Hälfte hast Du auch einen König”, sagte Oma zu unserem Ältesten, der ganz interessiert in dem Buch blätterte, dass jeder Haushalt in unserem Nachbarland zur Amtseinführung des neuen Königs im Jahr 2013 kostenlos bekommen konnte. Während Oma noch grinsend hinzufügte: “Nur Opa hat keinen König”, entdeckte der kleine Mann Willem-Alexander in dem Buch und stellte ganz erstaunt fest: “Der sieht ja aus wie Opa!” Was soll ich sagen? Ich habe zwar keinen König, dafür seh’ ich aus wie einer. Man kann eben nicht alles haben.

Oma – im Oranje-Jackett versteht sich – vor einem Bild ihres Königs Willem-Alexander.

Familientreffen in Berlin

Die Familientreffen der Familie Flüggen drehen sich in der Regel immer um Gisbert Flüggen, der ja als bekannter Maler in die Analen eingegangen ist. So ist es auch dieses Jahr, in dem sich die Familie in Berlin trifft. Denn eines der Bilder unseres Vorfahren hängt im Deutschen Historischen Museum, das uns bei der Vorbereitung des Treffens und der Umsetzung unserer Ideen ausgesprochen entgegenkommend unterstützt hat. Die Geldmäkler heißt das Gemälde, das in der Dauerausstellung des Museums zu sehen ist. Das werden wir natürlich besuchen und uns dabei etwas über die Kunst des 19. Jahrhunderts näher bringen lassen. Diesen Part übernimmt Anna Ahrens von der Villa Grisebach. Auch ansonsten ist einiges geboten. Ich will aber nicht zu viel verraten. Es soll ja noch die eine oder andere Überraschung geben. Was soll ich sagen? Wir freuen uns in jedem Fall schon sehr.