Völlig inakzeptabel!

Guten Freunden gibt man ein Küsschen! So jedenfalls heißt es in der Werbung für eine knackig geröstete Haselnuss umhüllt von feiner Schokolade. In der großen Weltpolitik scheint dies aber nicht zu gelten. Da müssen sich gute Freunde eher mit einen Tritt in den Allerwertesten begnügen. Denn viel anders kann das nicht bewertet werden, was sich die Bundesregierung – neben den eigenen Leuten – mit den afghanischen Hilfskräften geleistet hat, die jetzt vollkommen schutzlos den wütenden Taliban in Kabul und anderswo ausgeliefert sind. Seit Wochen, so berichten es Medien unter Berufung auf das ARD-Hauptstadtstudio, soll die deutsche Botschaft in Kabul vergeblich auf Gefahren für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hingewiesen haben. Beim Deutschlandradio hieß es wörtlich: „Das ARD-Hauptstadtstudio zitiert aus einem Schreiben des stellvertretenden Botschafters van Thiel vom vergangenen Freitag. Darin heißt es – Zitat – dass den dringenden Appellen der Botschaft erst in dieser Woche Abhilfe geschaffen worden sei. Wenn etwas schiefgehen sollte, so wäre dies vermeidbar gewesen.“ Und dann stellt sich Bundesaußenminister Heiko Maas, der ansonsten so ziemlich alles als inakzeptabel und nicht hinnehmbar bezeichnet, vor die Presse und erklärt: „Wir alle haben die Lage falsch eingeschätzt.“ Na dann, reibt man sich verwundert die Augen und wartet weiter auf Konsequenzen. Während in London ein Minister zurücktritt, weil er sich beim Knutschen mit seinem Liebchen hat erwischen lassen, können in Berlin Minister folgenlos nichts tun, obwohl sie damit für den Tod von Hunderten von Menschen verantwortlich sind, die in den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren an unserer Seite gestanden haben. Dabei richtet sich dieser Vorwurf nicht nur gegen den Bundesaußenminister. Auch die Bundesverteidigungsministerin, der Bundesinnenminister und – last but not least – die Bundeskanzlerin haben sich allesamt nicht mit Ruhm bekleckert, sondern auf der ganzen Linie versagt. Wenn sie nicht jetzt ihre Ämter zur Verfügung stellen, wann denn dann? Was soll ich sagen? Mit politischer Kultur hat das alles nichts mehr zu tun. Meinen Enkeln kann ich das schon gar nicht erklären. Um es mit den Worten des Bundesaußenministers auf den Punkt zu bringen: „Völlig inakzeptabel!“

Die bösen Buben von heute

Den Enkeltrick kennt man ja. Der Täter gibt sich am Telefon als Enkel aus, der dringend Geld benötigt. Er schickt einen Freund vorbei, um das Geld – meist eine größere Summe – abzuholen. Und dennoch: Es funktioniert nach wie vor. Gleichwohl haben sich die Ganoven einen neuen Trick einfallen lassen und versuchen mit Schockanrufen, an das Geld insbesondere älterer Menschen zu kommen. Die Polizei in Berlin hat dazu aktuell ein Plakat veröffentlicht, mit dem sie vor den Neppern, Schleppern und Bauernfängern warnt und das ich gerne auf meinem Blog weiterleite. Was soll ich sagen? Wollen wir mal hoffen, dass es den bösen Buben von heute wie denen von Korinth bei Wilhelm Busach ergeht:

Die bösen Buben von Korinth
Sind platt gewalzt, wie Kuchen sind.

Diogenes der Weise aber kroch ins Faß
Und sprach: “Jaja! Das kommt von das!”