Ob unsere Enkel jemals ein Flugzeug auf dem Berliner Hauptstadt-Flughafen BER besteigen oder verlassen werden, ist ungewisser denn je. Der Flughafen-Experte Dieter Faulenbach da Costa, der in der Vergangenheit mit seinen Prognosen zu dem Pleiten, Pech und Pannen-Airport bereits mehrfach recht gehabt hat, vertritt mittlerweile die Ansicht: “Der seit vier Jahren betriebene Umbau der Brandschutzanlage am BER wird die Inbetriebnahme des neuen Flughafens verhindern.” Das heißt, so Faulenbach auch dieses Mal richtig liegt, dass dort im Süden Berlins eine Flughafen-Ruine übrig bleibt. Die Berliner Morgenpost, in der er seine Vorhersage abgegeben hat, hat sich sogleich fürsorglich des Themas angenommen und lässt ihre Leser über 16 Vorschläge abstimmen, was man mit dem dann ungenutzten Gelände machen könnte. Und da werden sich unsere Enkel sicher freuen. Denn in Führung liegt aktuell eine Paintball-Anlage, gefolgt von Filmkulissen und Messegelände. Dass der Skateparkt abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt, wird die beiden Buben dagegen weniger erfreuen. Was soll ich sagen? Da lachen ja die Hühner! Ich will ja jetzt nicht die Spaßbremse schlechthin sein. Aber wer glaubt denn wirklich, dass Berlin, Brandenburg oder der Bund da eine funktionierende Paintball-Anlage hinbekommen würde. Eher, um mal Jesus mit einem Bild zu bemühen, geht ein Kamel durchs Nadelöhr.
Farblich noch etwas eintönig: Die zentrale Vorfahrt des BER-Terminals. Das könnte sich aber ändern, wenn es keine Eröffnung gibt und dort eine Paintball-Anlage betrieben wird. Foto: Alexander Obst / Marion Schmieding, Flughafen Berlin Brandenburg GmbH
Lasst uns doch mal imaginieren, wir Privatiers oder gar Unternehmer vor dem Herrn hätten es mit dem Projekt BER Flughafen zu tun. Alles ist schief gelaufen, wir finden einfach nicht die richtigen Leute, die unser Projekt auf die grüne Wiese bringen, unsere Gelder sind uns zu schade…Was würden wir machen? Richtig! “Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende”. Wir würden das Areal an z.B. die Messegesellschaft oder andere Investoren “verticken”, natürlich mit Verlust, aber den haben wir eh schon, und würden die ursprüngliche, sicherlich funktionierende Idee wieder aufgreifen, in der Nachbarschaft “Schönefeld” zum neuen BER Flughafen auszubauen. Peu à peu. Unter laufendem Betrieb. Erst die Startbahnen, dann Terminal 1, 2, ….., so wie es Frankfurt und München heute schon machen, um zu wachsen. Wette! Wer hält dagegen?? Im Vergleich zur Fortführung der “unendlichen Geschichte BER Flughafen” würden wir aberwitzig viele Millionen sparen, dafür aber in überschaubarer Zeit einen bundeshauptstadtwürdigen Airport haben. Einzige Voraussetzung: die Politik bleibt außen vor und darf dann auch mal mit der Luftwaffe für Politiker dort landen und starten…. Schönes Wochenende.
Es ist ein Trauerspiel.