Mit den Liebesbriefen von Oma und Opa ist auch ein Begriff wieder zum Vorschein gekommen, den ich schon fast verdrängt hatte: Fräulein. Denn verwendet wird das Wort als Anrede in Deutschland nicht mehr, ganz anders als in Frankreich, wo Mademoiselle sogar zuweilen als Kompliment aufgefasst wird, weil es jugendliches Aussehen assoziiert. Bei uns hingegen würden es sich die meisten Frauen wohl verbitten, als Fräulein angesprochen zu werden. Selbst in der Gastronomie hört man das Wort kaum noch, wenn weibliche Bedienungen gerufen werden. Gelegentlich wird es jedoch noch gebraucht, wenn es darum geht, eine Frau augenzwinkernd ab- oder aufzuwerten: So ein Fräulein oder Unser Fräulein für alles. Wie dem auch sei, die Frauenbewegung hat es geschafft, dass die Verwendung des Wortes Fräulein in ganz Deutschland der Vergangenheit angehört. Ganz Deutschland? Nein, ein von unbeugsamen Frauen (und Männern) betriebenes Magazin nennt sich doch tatsächlich Fräulein. Was soll ich sagen? Ich dieses Mal nichts, vielmehr lasse ich Fräulein zu Wort kommen, das über sich selbst sagt: „Fräulein spricht für starke und selbstbewusste Frauen, die mitten im Leben stehen, verzaubern und niemals langweilig werden. Intelligente, stilvolle und erfahrene Frauen, die wissen, was sie wollen und Wert auf feine Unterschiede legen.“
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Ich kann mich gut an vier meiner Lehrerinnen erinnern, die auch noch mit einem Fräulein vor dem Nachnamen angeredet wurden. Als ich dann selbst vor der Klasse stand, wurde ich bereits mit Frau … angesprochen, auch als ich noch unverheiratet war.
LG
Astrid