Wahnsinn mit Methode

Ich werde mich hier und jetzt politisch völlig unkorrekt verhalten. Ich kündige dies gleich zu beginn an, damit sich am Ende keiner beschweren kann, ich hätte ihn nicht gewarnt. Also: Der Sturm, der gerade um Winnetou im deutschen Wasserglas tobt, ist Schwachsinn hoch drei. Da braucht im Netz nur irgendjemand was von „kultureller Aneignung“ zu schwafeln oder die „Rassismus“- bzw. “Kolonialismus”-Keule zu schwingen, da knickt ein veritabler Verlag gleich ein und nimmt zwei Winnetou-Bücher vom Markt. Es ist nicht zu fassen. Es war ja schon schlimm genug, dass sich die Grünen-Politiker Bettina Jarasch, mittlerweile Senatorin in Berlin, dafür entschuldigt hat, auf die Frage, was sie als Kind werden wollte, mit „Indianerhäuptling“ geantwortet zu haben. „Unreflektierte Kindheitserinnerungen“ nannte sie dies damals. Und jetzt nun das. Wenn man in diesem Lande denkt, eigentlich kann es nicht schlimmer kommen, wird man eines Besseren belehrt. Was soll ich sagen? Da kommt mir doch William Shakespeare in den Sinn, der in seinem Drama „Hamlet“ den Oberkämmerer Polonius sagen lässt: „Ist dies schon Wahnsinn, hat es doch Methode.“