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Obwohl die Niederlande mittlerweile mit 110 Sterne-Restaurants in der Gourmet-Königsklasse mitspielt – zum Vergleich: Das fünf Mal so viel Einwohner zählende Deutschland hat „nur“ 309 Sterne-Restaurants -, kann man im Alltag nicht gerade von einer anspruchsvollen Esskultur unseres Nachbarn sprechen. “Eten uit de muur”, Frittenbuden wie Sand am Meer oder indonesisch angehauchte Chinarestaurants en masse sind nur ein paar Stichworte, die die Situation beschreiben. Dennoch: Still und leise hat sich ein gastronomischer Mittelstand herausgebildet, der dem in Deutschland in Nichts nachsteht. Das sind kleine, aber feine Lokale, in der eine beachtliche Küche zu einem fairen Preis zu haben ist. Ein solches Beispiel ist das ’t Wevershuisje, das in Gemert in Nord-Brabant unweit der deutschen Grenze liegt. Die Speisekartenjedenfalls machen schon Appetit und Lust auf mehr. Und das Essen selbst hält, was die Webseite verspricht. Was soll ich sagen? Der Besuch hat sich nicht nur kulinarisch gelohnt. Auch der Service war gut und zuvorkommend. Selbst Sonderwünsche wurden anstandslos erfüllt. So zum Beispiel fand ich den kleinen Salzstreuer, der den großen in den „Friettenten“ nachempfunden ist und in dem Lokal die Esstische dekorierte, so toll, dass ich ihn kaufen wollte. Das brauchte ich nicht einmal und durfte ihn kostenlos mitnehmen. Dort ist der Kunde wahrlich König – „Brabants genieten“ eben.