Oma und Opa sprachen dieser Tage über einen Menschen, der, so beschrieb es Oma in ihrer liebevollen Art, „in seiner Intellektualität gebunden“ sei. Nun ist Opa mit Oma ja mittlerweile fast 40 Jahre verheiratet und weiß eigentlich immer, was Oma meint. „Engstirnig?“, fragte ich dieses Mal allerdings etwas vorsichtiger als sonst. Doch siehe da: Ich lag wieder einmal richtig – und war begeistert. Denn die Synonyme, die zum Beispiel der Duden für engstirnig anbietet, sind alles andere als charmant: beschränkt, eindimensional, einseitig, kurzsichtig, schmalspurig, starr, unbeweglich, verblendet, voreingenommen; (gehoben) kleindenkend; (bildungssprachlich) philiströs; (abwertend) borniert, kleinbürgerlich, kleingeistig, spießbürgerlich; (umgangssprachlich abwertend) kleinkariert, spießig, verbohrt, vernagelt. Was soll ich sagen? Dass Oma auch noch einen so guten Thesaurus abgibt, hätte ich nun doch nicht gedacht.
PS: Warum mir ausgerechnet jetzt die Definition von geistigem Horizont einfällt, weiß ich auch nicht. Der ist definiert als “Abstand zwischen Stirn und Brett”.
Wundervolle Oma: Mir sind in den vergangenen Wochen eher die Synonyme als die charmante Umschreibung durch den Kopf geschossen.
In welchem Zusammenhang denn?
😉