Selten so gelacht?

Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Heißt es. Insofern könnte man ja die jüngsten Meldungen aus der Türkei, wonach Bülent Arinc, der Stellvertreter des türkischen Ministerpräsidenten Tayip Erdogan, seinen weiblichen Landsleuten das Lachen verbieten will, nicht ganz so ernst nehmen. Und in der Tat sind die Nachrichtenagentur AFP und Spiegel Online mit ihrer Nachricht vielleicht ein wenig übers Ziel hinausgeschossen. Denn, so weiß die Frankfurter Allgemeine Zeitung zu berichten: „Arinc strebt keineswegs ein Lachverbot, sondern nur eine Lachbeschränkung für Frauen an. Privat dürfen Frauen in der Türkei auch fürderhin so viel und so laut lachen, wie sie lustig sind.“ Irgendwie scheint das für die Frauen in aller Welt auch nicht viel besser zu klingen. Denn derzeit baut sich ein Sturm des Gelächters auf. In den sozialen Netzwerken posten unter dem Schlagwort „Kahkaha“, was Lachen auf Türkisch bedeutet, bzw. „DirenKahkaha“, was so viel wie Widerstand/Lachen heißt, Frauen nicht nur aus der Türkei, sondern der ganzen Welt Fotos von sich, die nur eines zeigen: Lachende Frauen. Auf Twitter, Facebook, Tumblr oder Pinterest tönt es unüberhörbar: “Hahahahahahaha!!“, wie eine Nutzerin schreibt. Insofern könnte sich das eingangs erwähnte Gericht als noch viel heißer erweisen. Was soll ich sagen? Wenn der verbale Kalauer und die Haltung, die sich dahinter verbirgt, nicht so tief traurig wären, könnte man ja zur Tagesordnung übergehen: Selten so gelacht. In diesem Fall kann man sich allenfalls mit dem Kalauer des 2006 gestorbenen deutschen Schriftstellers Robert Gernhardt trösten, der da heißt: „Bilden Sie doch mal einen Satz mit ‚Rudiment‘! Ach Lieschen, sei mal wieder froh, der Rudi ment es doch nicht so!“ – Schuldigung: Nicht der Rudi, der Bülent war’s.

LachenEin Sturm des Gelächters baut sich derzeit in den sozialen Netzwerken auf, in den Frauen Fotos von sich – wie hier auf Twitter – hochladen, die nur eines zeigen: Lachende Frauen.

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