„Max und Moritz machten beide, als sie lebten keine Freude“, heißt es in der Einleitung zu eben jener Bubengeschichte, die seit ihrer Erstveröffentlichung im Oktober 1865 Generationen von Kindern in ihren Bann gezogen hat. „Mit behaglichem Gekicher, weil du selbst vor ihnen sicher“, lauschen auch unsere beiden Enkel mit wachsender Begeisterung, wenn Opa die sieben Streiche dieser bösen Kinder vorliest, „die, anstatt durch weise Lehren sich zum Guten zu bekehren, oftmals noch darüber lachten und sich heimlich lustig machten.“ Und in der Tat ist ja das, was Max und Moritz der armen Witwe Bolte, Meister Böck, Lehrer Lämpel, dem Zuckerbäcker und Bauer Mecke antun, nicht von schlechten Eltern. „Aber, wehe, wehe, wehe! Wenn ich auf das Ende sehe!!“ Da wird doch ziemlich deutlich: „Bosheit ist kein Lebenszweck!“, sondern rächt sich. Was soll ich sagen? Auch wenn die Geschichte dieser Bösewichter schon in die Jahre gekommen ist, hat doch die Darstellung und Unterscheidung von richtig und falsch sowie gut und böse nach wie vor ihre Berechtigung bzw. ist notwendiger denn je. Denn nicht einmal im Fernsehen mehr enden alle Kriminalgeschichten damit, dass am Ende das Gute siegt. Nur eben bei Wilhelm Busch bleibt es dabei: „Gott sei Dank! Nun ist’s vorbei mit der Übeltäterei!“
Opa liest seinen Enkeln “Max und Moritz” vor: Steckt dahinter etwa auch ein kluger Kopf?