Ein Video mit Folgen

Als ich auf der Suche nach Themen und Ideen so durch das Internet streifte und gerade auf den jüngsten Auftritt der SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles im Bundestag, über den sich die Netzgemeinde gerade scheckig lacht, gestoßen war, kam Oma gerade mit unserem jüngsten Enkel zur Wohnungstür herein – Oma-Tag eben. Der Kleine hörte natürlich sofort die Melodie des Pipi-Langstrumpf-Songs und machte sich auf den Weg in mein Büro, um zu sehen, was da denn wohl los ist. Ich kam natürlich nicht darum herum, ihm das Video vorzuspielen. Wer unseren Enkel dabei gesehen hätte, hätte sich nicht mehr eingekriegt – abwechselnd vor Lachen und Entsetzen. Mit total versteinerter Miene, zu der sich Marmor im Vergleich wie sanftester Seidenstoff ausgemacht hätte, saß er vor dem Bildschirm und hörte sich die Gesangsversuche der Politikerin an. Selbst als die Aufzeichnung nach gut anderthalb Minuten zu Ende war, blieb das offensichtlich stark traumatisierte Kind regungslos auf meinem Schoß sitzen. Erst als ich ihm auf die Schnelle ein anderes Video mit Pipi Langstrumpfs Musik herausgesucht und vorgespielt hatte, entkrampfte sich das Gesicht ein wenig und über sein Gesicht huschte wieder so etwas wie ein Lächeln. Was soll ich sagen? Ich schlage für alle Wahlkampfsendungen und -auftritte den zwingenden Hinweis vor: Zu den riesigen Nebenwirkungen fressen Sie das Parteiprogramm und erschlagen Sie den irren Arzt ihres Wahlkreisabgeordneten. Hätte dem Kleinen aber vermutlich auch nicht geholfen.

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