Unsere beiden Enkel sind, Gott sei Dank muss man sagen, noch nicht in dem Alter, in dem sie Streiche aushecken. Denn wenn sie auch nur annähernd nach der Art schlagen, wie man altmodisch sagt, dann steht ihren Eltern und uns, Oma und Opa, noch einiges bevor. Denn in der Familie vor allem von Opa haben Streiche schon fast einen legendären Ruf und es in Süddeutschland unter dem Stichwort “Hohmann-Streiche” sogar in den Bayerischen Rundfunk geschafft. Opa selbst nahm sich in seiner Jugend dagegen fast harmlos aus. “Guten Tag Frau Blitz, hier ist Herr Donner, wollen wir ein Gewitter starten”, zählte zu seinen ganz braven Telefonstreichen. Auch der Anruf beim Metzger mit der Frage “Haben Sie Eisbeine?” und der abschließenden Empfehlung auf die meist freudige Bejahung “Dann ziehen sie sich warme Socken an” war eher semantischer denn wirklich bösartiger Natur. Dagegen haben seine Vorfahren schon mal richtig zugelangt – auch und gerade bei den Telefonstreichen. Da wurden “1.000 Rollen Klosettpapier der Marke Horrido bestellt” und einer Fürstin ins Haus geschickt. “Eine stattliche Auswahl an Perserteppichen, vom Smyrna bis zum Bukara”, wie es in der Überlieferung heißt, hat, welch Wunder, den Weg zu einem armen Münchner Edelmann gefunden und diesen ziemlich unerwartet in größte Verlegenheit gebracht. Auch der Auftrag an einen Metzger, vier Pfund des besten Wurstaufschnitts an eine Familie zu liefern, weil die eine große Einladung zu bestreiten habe, war nicht von schlechten Eltern. Was soll ich sagen? Da darf man ja auf unsere Enkel gespannt sein.
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