Was gibt es Wichtigeres?

Die dritte internationale UNICEF-Vergleichsstudie zur Lage der Kinder in Industrieländern liegt druckfrisch auf dem Tisch. Insgesamt belegt Deutschland Platz 6 der Industrienationen, wenn es darum geht, eine gute Lebensumwelt für die junge Generation zu schaffen. Alles bestens, könnte man meinen, wenn man zudem noch berücksichtigt, dass sich Deutschland im Vergleich zur letzten Studie sogar noch leicht verbessert hat. Doch das dicke Ende lässt nicht lange auf sich warten. Man ist noch gar nicht dazu gekommen, sich richtig zu freuen, springt einen in der Zusammenfassung schon der Satz an: “Im Kontrast zu positiven Entwicklungen auf Feldern wie Bildung und Risikoverhalten steht allerdings die subjektive Sicht der Jugendlichen in Deutschland auf ihre Lebenssituation.” Und dann kommt es: “Bei der Selbsteinschätzung der Lebenszufriedenheit von Mädchen und Jungen fällt Deutschland auf Platz 22 von insgesamt 29 untersuchten Ländern. Diese Kluft hat sich in den vergangenen Jahren verbreitert und ist jetzt größer als in jedem anderen Industrieland.” Was soll ich sagen? Das ist bitter. Offensichtlich gelingt es der Mehrheit der Erwachsenen nicht mehr, ihren Kindern und Enkelkindern eine positive und zuversichtliche Lebenssicht zu vermitteln. Vor diesem Hintergrund sollten wir alle ernsthaft über den Satz nachdenken, den der Autor der Studie, Peter Adamson, an den Schluss seiner Arbeit gestellt hat: “Es wird immer etwas geben, das dringlicher erscheint als der Schutz des kindlichen Wohlbefindens. Aber es wird nie etwas Wichtigeres geben.”

Rangliste                Grafik: UNICEF

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