Für die einen ist die Häschenschule „mit Sicherheit eines der schönsten und auch heute noch beliebtesten Bilderbücher, in dem Hasen die Hauptrolle spielen“ (Martina Berg), für die anderen ist sie „Trash“, den man nicht kaufen sollte (Wolfgang Hänel). Wie dem auch sei, das 1924 zum ersten Mal erschienene Kinderbuch ist nach wie vor ein Verkaufsschlager, der mittlerweile eine Gesamtauflage in Millionenhöhe erreicht haben dürfte. Gewiss ist die Züchtigung des Hasenschülers, dem seine langen Ohren noch länger gezogen werden und der in der Ecke stehen muss, um über seine Übeltaten nachzudenken, heute nicht mehr zeitgemäß und politisch alles andere als korrekt. Dennoch ist man, in Berlin allemal, dazu geneigt, sich die Zustände in der Häschenschule auch für die heutigen Bildungseinrichtungen zu wünschen. Was soll ich sagen? Da mögen Pädagogen, Ideologen oder wer auch immer noch so gegen die Häschenschule und andere ihrer Ansicht nach nicht in die Zeit passende Erzählungen wettern. Solange eine Vielzahl von Menschen daran Gefallen findet, wird sich an dem Angebot nichts ändern. Ist das nicht mehr der Fall, regelt der Markt das von ganz alleine. Und das ist, um es mit den legendären Worten von Berlins ehemaligem Regierungschef Klaus Wowereit zu sagen, auch gut so! Bis dahin bleibt es aber dabei: Die Häschenschule lebt.