Tempi passati!? Wohl eher nicht

Unser jüngster Enkel ist tief in die Vergangenheit eingetaucht, die bis weit in die Zeit vor seiner Existenz reicht. Jedenfalls war er ganz erstaunt, was man alles mit so einer alten Schreibmaschine noch machen kann, die er bei uns in irgendeiner Ecke entdeckt hatte: Eine Olivetti Lettern 22, ein Modell längst vergangener Tage. Doch die analoge Welt scheint auch die Digital Natives noch zu faszinieren. Auf jeden Fall müssen wir jetzt unbedingt erst einmal ein neues Farbband besorgen. Weiß der liebe Herrgott, wo es so etwas noch gibt. Wie auch immer: Selbst bei Oma und Opa kamen ziemlich nostalgische Gefühle auf, war es doch ein ähnliches Exemplar, auf der Oma 1979 Opas Examenshausarbeit getippt hat. Soviel ich mich erinnere, war das sogar schon eine elektrische. Was soll ich sagen? Tempi passati!? Wohl eher nicht. Seit den Enthüllungen über neugierige Geheimdienste erlebt die erstmals in einem Henry Mill 1714 erteilten Patent beschriebene Maschine eine unerwartete Renaissance. Weltweit steigt die Nachfrage nach den Geräten, die eben ziemlich abhörsicher sind. Das freut den laut FAZ letzten großen Hersteller von Schreibmaschinen in der Welt, die Tokioter Nakajima All Co. Ltd. Und unseren Enkeln können wir erklären, dass wir mit dem alten Klapperkasten ganz schön modern sind und voll im Trend liegen. Von wegen Tempi passati!

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