Manchmal staunt man ja Bauklötze, wenn es um die eigenen Enkel geht. So ist es mir jedenfalls gegangen, als Oma mich auf ein Gedicht aufmerksam gemacht hat, dass unser Jüngster – sieben Jahre alt – mit einem ein Jahr jüngeren Freund verfasst hatte. Die Zeilen lesen sich so, wobei ich der besseren Lesbarkeit wegen die Rechtschreibfehler weggelassen habe, also: “Werf’ dein Leben nicht weg, sonst fällt es in den Dreck und dann ist es weg und es kommt nicht mehr raus, dann frisst es die Laus.” Da staunen Sie auch!?! Zwei Buben im Alter von sechs und sieben Jahren bringen solche Zeilen zu Papier, die es an feinsinniger wie tiefgründiger Philosophie nicht mangeln lassen. Was soll ich sagen? Ich in meinem Alter bin auf so etwas ganz sicher nicht gekommen. Dabei bin ich mir allerdings nicht sicher, worüber man sich mehr freuen soll. Denn solche Gedanken haben eigentlich in diesen kleinen Kinderköpfen noch nichts zu suchen. Aber die Zeiten ändern sich, nicht immer zum Besseren.