Zum Haare raufen

Diese Woche war wirklich zum Haare raufen: Erst düpiert US-Präsident Donald Trump seine Kollegen vom G7-Gipfel über Twitter, um sich dann mit einem der schlimmsten Diktatoren unserer Zeit zu inszenieren, der aktuell rund 200.000 seiner Landsleute in Straflagern verrotten lässt, von den jährlich über 100 vollzogenen Hinrichtungen ganz zu schweigen. Nach einem Tag relativer politischer Ruhe beginnt in Russland die Fußballweltmeisterschaft, die dem Despoten Wladimir Putin als formidable Weltbühne zur Selbstdarstellung dient, ohne dass sich darüber irgendjemand ernsthaft aufregt. Währenddessen wirkt das völlig überflüssige Treffen der beiden deutschen Kicker Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nach, der das Quartett infernale komplettiert. Ist die Welt international schon ziemlich aus den Fugen, mühen sich auch noch auf nationaler Ebene CDU und CSU in Berlin, die ziemlich mühsam zustande gekommene Koalition in Schutt und Asche zu legen. Und auf Landesebene stellt die rot-rot-grüne Regierungsmehrheit ein mehr als merkwürdiges Demokratieverständnis zur Schau, indem sie nach wie vor den Flughafen Tegel versenken will, gegen den erklärten Willen einer Mehrheit der Berliner. Zu allem Unglück sterben dann auch noch zwei Kinder innerhalb von 24 Stunden auf den Straßen der Hauptstadt. Was soll ich sagen? Ich weiß so langsam nicht mehr, wie ich das alles meinen Enkelkindern erklären soll. Zum Ertragen ist es jedenfalls nicht.

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