Heute beginnt also auch für unseren jüngsten Enkel endgültig der Ernst des Lebens. Damit sind dann beide Enkel Schulkinder. Die Einschulung am vergangenen Samstag war für unseren Jüngsten natürlich ein eindrucksvolles Erlebnis, das durch die Anwesenheit von Mama und Papa, Oma und Opa, Tante und Cousin sowie den Taufpaten abgerundet wurde – eine große Schultüte inklusive. Auch die Schule hatte alles aufgeboten, was für einen gelungenen Schulanfang von Nöten war. Wenn ich so zurück denke: Meine Mutter hat mir eine kleine Schultüte in die Hand gedrückt und mich in der Schule abgegeben – das war’s. Ob das besser oder schlechter war, wer kann das mit Sicherheit sagen. Die Zeiten ändern sich halt. Wichtig ist am Ende ja nur, was rauskommt. Da allerdings darf man mittlerweile seine Zweifel haben. Bei den Gebäuden angefangen über den Lehrkörper bis hin zu den Unterrichtsinhalten – bei Pisa können wir regelmäßig ablesen, wo Deutschland und Berlin stehen. Dabei haben die diversen Pisa-Schocks dazu geführt, dass im aktuellen Bundestagswahlkampf alle Parteien das Thema Bildung für sich entdeckt haben. Insbesondere die Frage, inwieweit unser Föderalismus im Bereich der Bildung so noch zeitgemäß ist, muss endlich vorbehaltlos und ideologiefrei diskutiert werden. Was soll ich sagen? Früher war sicher nicht alles besser. Aber in der Schule zumindest manches.
Opas Einschulung: So sah das früher aus …
Ich durfte bei der Einschulung meiner Enkeltochter im letzten Jahr dabei sein und ich hatte mir fest vorgenommen, diesen Satz “Jetzt beginnt der Ernst des Lebens” nicht zu sagen. Ich habe ihn bis heute nicht zu ihr gesagt. Dieser Satz hört sich so so trocken und schrecklich an. Warum soll die Schule oder das Leben ernst sein. Vergraulen wir doch unseren Kindern und Enkelkindern nicht die Schule. Sie freuen sich auf den 1. Schultag und wollen noch lernen. Sie gehen mit Freude in due Schule und haben jeden Tag etwas anderes zu berichten. Gott sei dank arbeite ich in einer Schule (Schulsekretärin) in der der Schulträger in den letzten Jahren viel Geld investiert hat. Das ist nicht selbstverständlich. Wollen wir hoffen, dass sich das für andere Schulen, die im Moment nicht das Glück haben, bald mal ändern wird.
Viele Grüße
von der Oma an den Opa