Es ging mal wieder um „Tegels Zukunft nach der BER-Eröffnung“ – wenn diese Eröffnung denn mal kommt, darf man hinzufügen. Denn BER ist der Flughafen in Berlin, der schon seit 1462 Tagen geöffnet sein sollte. Das ist er zwar noch nicht. Gleichwohl wird aber heftig darüber gestritten, ob man Tegel, das ist der andere Flughafen in der Hauptstadt, nach einer BER-Eröffnung wirklich schließen soll, wie es der Senat einmal beschlossen hat und nach wie vor will. Geladen hatten die Berliner Wirtschaftsgespräche und als Diskutanten aufgeboten: Monika Gross, Präsidentin der Beuth Hochschule, Sebastian Czaja, Generalsekretär und Spitzenkandidat der FDP bei der Abgeordnetenhauswahl, Martin Lambert, Bezirksstadtrat aus Reinickendorf, und Christian Wiesenhütter, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin. Die Fronten waren auch schnell klar. Während Czaja für die Liberalen vehement für einen Weiterbetrieb von Tegel eintrat, waren die anderen Vertreter dagegen – mit den unterschiedlichsten Argumenten. Im Prinzip wär’s das aus Opas Sicht auch schon gewesen, wenn da nicht bereits erwähnter Hochschullehrerin ein verbaler Fauxpas passiert wäre, der sich gewaschen hatte. Als nämlich der IHK-Repräsentant auf einen unerträglichen WC-Standard in Tegel hinwies, ließ sich der FDP-General diese Gelegenheit nicht entgehen und warf ein: „Dann sollten Sie mal auf eine Schultoilette gehen.“ Diesen Zwischenruf wiederum kommentierte die Beuth-Präsidentin mit dem Hinweis, dass es in Tegel immerhin um internationale Gäste ginge. Nicht nur mir verschlug’s die Sprache. Auch andere fanden es schon bemerkenswert, dass man nach Ansicht von Frau Professorin unseren Kindern offensichtlich solche sanitären Einrichtungen zumuten kann, nicht aber den Touristen aus aller Welt. Was soll ich sagen? Irgendwie bin ich sprachlos, aber ziemlich sicher, dass die Toiletten in der Beuth Hochschule, jedenfalls im Präsidentinnen-Trakt, nicht so aussehen wie in den meisten Schulen in dieser Stadt. Aber dit is eben Berlin.