Wer kennt sie nicht, die Eltern, die im Nebenberuf Animateure ihrer Kinder sind. Da muss seitens des Nachwuchses Ballett getanzt oder Hockey gespielt, mit Tuba oder Geige musiziert, Picasso und Leonardo da Vinci nachgeeifert und neben Deutsch natürlich noch Mandarin oder Spanisch parliert werden. Der Terminkalender mancher kleiner Menschen ist so vollgepackt wie der des Vorstandsvorsitzenden eines Dax-Unternehmens – nur dass der zwischendurch wenigstens noch einen Golftermin hat. Selbst Mama oder Papa steht zuweilen der Schweiß auf der Stirn, wenn es darum geht, von einem Termin zum anderen zu jagen. Dabei wäre es so wichtig, dass die Kinder Zeit hätten, zu sich selber zu finden. Mehr noch, ihnen wird die Möglichkeit genommen, sich in der Langeweile zu verlieren, die der stärkste Motor für Kreativität ist. Den Zusammenhang zwischen dem Faktor Zeit und der freien Entfaltung der Fantasie zeigt der Versuch der Kreativagentur Café Communications, die Kindern zehn Sekunden bzw. zehn Minuten Zeit gaben, das Zifferblatt einer Uhr zu komplettieren. Das Ergebnis jedenfalls spricht Bände. Was soll ich sagen? Liebe Eltern, lasst doch mal eure Kinder in Ruhe und zu sich selbst kommen. Wer diesbezüglich Nachhilfe benötigt, dem kann ich nur empfehlen, Oma einfach mal beim Spielen mit ihren Enkelkindern zuzuschauen. Einfach klasse!