Lorenz Maroldt vom Berliner Tagesspiegel hat in der heutigen Ausgabe seines mit dem Grimme Online Award 2015 ausgezeichneten Ckeckpoints „eine kleine persönliche Verkehrskontrolle“ durchgeführt: „Um 11.38 Uhr stiegen gestern drei Polizisten in der Wallstraße (Höhe Brasilianische Botschaft) ohne Eile in ihren kleinen Streifenwagen (Opel, B-302XX, genaues Kennzeichen bekannt), fuhren ohne zu blinken aus der Parkbucht (10 Euro), hielten am Stoppschild Ecke Fischerinsel nicht an (25 Euro) und fuhren mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit (min. 50 km/h) durch die Tempo-30-Zone Richtung Leipziger Straße (80 Euro). Macht zusammen 115 Euro. Ich würde mal sagen, das wird für die Flüchtlingshilfe gespendet, ok? (Geteilt durch 3 ist das gar nicht so wild, auf die Punkte in Flensburg wird ausnahmsweise verzichtet, ist ja bald Weihnachten). Dazu zwei Vorschläge: 1) Tagesspiegel-Aktion „Menschen helfen!“ (IBAN: DE43 1005 0000 0250 0309 42), 2) Bürgerstiftung Berlin (IBAN: DE68 1012 0100 6156 9830 05). Vielen Dank.“ Auch Oma und Opa haben da so ihre “persönlichen Verkehrskontrollen” bzw. -beobachtungen gemacht: Da fährt ein Polizeiwagen mit Blaulicht bei einer Bank vor, der Fahrer steigt seelenruhig aus und geht Geld holen. Oder: Ein Polizeiwagen hält in einer mit einer Ampel ausgestatteten Kreuzungskurve, der Fahrer steigt ebenfalls seelenruhig aus und geht an einem Asia-Nudel-Stand erst einmal Essen holen. Oder: Polizeiwagen fährt nicht seelenruhig, sondern viel zu schnell und biegt ab, ohne zu blinken. Oder: Polizeiwagen fährt zwar ordnungsgemäß, der Fahrer aber telefoniert mit dem Handy. Das Ganze ließe sich durchaus fortsetzen. Was soll ich sagen? Da wäre geld- und punktemäßig eine ganze Menge zusammengekommen. Allerdings besteht noch ein grundsätzliches Problem: Wie kann man in solchen Fällen das Geld einsammeln und in gemeinnützige Kanäle münden lassen. Über praktikable Anregungen würden sich Oma und Opa freuen.
PS: Das ist jetzt nicht gegen die Polizei gerichtet. Ganz im Gegenteil, Oma und Opa haben mit der Berliner Polizei bislang nur gute Erfahrungen gemacht und können die Beamten, mit denen wir zu tun hatten, nur loben. Wie überall gibt es eben immer sone und solche.