Dankbare Esser

Opa ist zur Zeit Strohwitwer. Denn Oma ist zu ihrer Mutter nach Holland geflogen. Während andere Männer, wie man so hört, ziemlich aufgeschmissen sein sollen, wenn sie auf sich selbst gestellt sind, kommt Opa ziemlich gut zurecht. Verhungern jedenfalls steht nicht zu befürchten. Vielmehr schafft er es sogar, unerwarteten Besuch auch noch angemessen zu beköstigen. Als sich heute Mittag unsere jüngste Tochter mit ihrem Sohnemann einfand, gab’s zur Überraschung des kleinen Mannes dessen Lieblingsgericht: Mit Zwiebeln aufgebackene Maultaschen, inklusive frischem Schnittlauch. Als Nachtisch fand sich noch ein Joghurt, das kurzerhand mit Vanille, Cranberries und Schokoladenstreuseln verfeinert wurde. „Hat es dir denn gemundet“, wollte ich nach dem Essen von ihm wissen. Etwas irritiert schaute er seine Mutter an, die übersetzte: „Hat es dir geschmeckt?“ Daraufhin strahlte er mich an: „Ja, es hat mir gemundet.“ Was soll ich sagen? Es gibt doch nichts Schöneres als dankbare Esser.

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3 Gedanken zu „Dankbare Esser

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