Das ist unmöglich, sagten alle. Dann kam jemand, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.
So ähnlich komme ich mir derzeit mit Opas Blog vor. Als jemand im Winter 2012 zu mir sagte: „Im Zeitalter von Facebook und Twitter braucht man mit dem Bloggen gar nicht mehr anzufangen“, konnte und wollte ich das nicht glauben, obwohl ich bis dahin von Bloggen absolut keine Ahnung hatte. Nach einigen Recherchen und etlichen Gesprächen mit meiner Familie stand fest: Das versuchst du jetzt – ganz nach dem Motto: Geht nicht, gibt’s nicht.
So startete ich am 12. Februar 2013, damals 60 Jahre alt und Großvater zweier süßer Enkelkinder, „Opas Blog – Gedanken eines Großvaters“, in dem sich vieles um meine Enkel und mehr oder weniger alles um die Themen Familie und Generationen sowie das Kochen dreht. Und siehe da: Es funktionierte. Die Zugriffszahlen steigen bis heute kontinuierlich an. Die Medien überschlagen sich mit Superlativen: „Ein Opa mischt die Blogger-Szene auf“, „Ein Großvater wird zum Internetphänomen“, „Mit ‚Opas Blog‘ hat Detlef Untermann einen kleinen Internet-Hit gelandet“ oder „Detlef Untermann könnte der Opa des 21. Jahrhunderts sein.“ Selbst für einen Buchtitel hat es gereicht: Das Phantom, der Opa.
Das, was anfangs eher ein Selbstversuch war, hat sich mittlerweile verselbständigt. Bemerkenswert dabei ist, dass trotz erheblicher Mehrarbeit bei mir nicht etwa der Stress zugenommen, sondern sich mein Leben eher entschleunigt hat. Ich nehme mir (wieder mehr) Zeit, meine Enkel in Ruhe zu beobachten, über aktuelle (Familien- und Generation-) Probleme intensiv nachzudenken und mich mit meinem Blog weiterzuentwickeln und neu auszurichten.
Nachdem ich mit täglich bis zu 2.000 Besuchen und mehr inzwischen wohl bewiesen habe, dass man auch in Zeiten von Facebook und Twitter erfolgreich bloggen kann, habe ich mir neue Ziele vorgenommen und gehe sie konsequent an. Neben der Unterstützung gemeinnütziger Einrichtungen wie aktuell der Seenotretter in Bremen oder der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei in Tübingen bewegen mich hier zwei Themen besonders: Das ist die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen, die wir Erwachsenen mittlerweile ziemlich fahrlässig aufs Spiel setzen. Und das ist der Zugang der Generation 50+ zu den Sozialen Medien und zum Internet, ohne den sie von einem Teil des realen Lebens abgeschnitten bleiben.
Was Kinder und Jugendliche betrifft, nehme ich mittlerweile jede Gelegenheit war, sie zu fördern und zu unterstützen sowie ihre Belange zu vertreten. Kochen, Kunst, Kommunikation sind die von mir bevorzugten Felder, auf denen ich mich tummele. In Planung bzw. Umsetzung sind Kochkurse für Kinder (ggf. mit Großeltern), Kinder-Kunstprojekte mit renommierten Partnern oder Aktivitäten an Schulen wie Lesespatenschaften oder Redaktionsbegleitung von Schülerzeitungen. Das Thema Senioren und Internet beackere ich gerade als Botschafter des Bundesverbandes Initiative 50plus, indem ich versuche, den betroffenen Personenkreis, wo immer ich kann, zu sensibilisieren und demnächst über gezielte Veranstaltungen an die Sozialen Medien heranzuführen.
Dass ich dabei die Reichweite meines Blogs nutze, versteht sich von selbst. „Opas Blog – Gedanken eines Großvaters“ war zunächst nur eine trotzige Idee, die sich in kürzester Zeit zu einem etablierten wie schlagkräftigen Kommunikationsinstrument gemausert hat. Insofern ist der Blog auch der Beweis dafür, dass man mit über 60 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen zählt. Die entsprechende Adelung war dem Berliner Tagesspiegel vorbehalten, der da titelte: Der Großv@ter.
Ob Opa mit dieser (Erfolgs-)Geschichte in die Finalrunde von „Dein Weg“ – ein Award von ERGO einzieht, bleibt der Entscheidung der 5-köpfigen Jury des Wettbewerbs vorbehalten. Für den Fall der Fälle sollten sich die Fans von Opa(s Blog) schon einmal darauf vorbereiten, dass am 17. November die Online-Voting-Runde beginnt, bei der dann bis zum 28. November die Gewinner aus dem Kreise der 20 Finalteilnehmer bestimmt werden. Was soll ich sagen? Da kommt’s dann drauf an.
Ich bin zwar noch kein Opa, aber trotzdem nehme ich manche Gelegenheit “wahr” … 😉
Das freut mich. Bleiben Sie Opa gewogen.