“Der Albert, der albert”

Lachen soll ja bekanntlich gesund sein. Und die Statistik scheint das auch zu bestätigen: Kinder lachen 400 Mal am Tag, Erwachsene 12 Mal und Tote gar nicht. Selbst der Laie erkennt da eine Tendenz, wie Eckart von Hirschhausen in seiner ihm eigenen Art formuliert hat. Vor diesem Hintergrund ist ziemlich interessant, was Humorforscher so alles herausgefunden haben, vor allem bei Kindern: Mit 2 bis 3 Jahren kommen die ersten Sprachwitze zu Tage. Das Prinzip ist dasselbe: Was nicht „normal“ ist, ist lustig – zum Beispiel ein Hund, der miaut. Auch mit merkwürdigen Tönen oder Nonsens-Lauten wird gern experimentiert. Während Kinder lernen, ihren Körper zu kontrollieren (etwa aufs Töpfchen zu gehen), sind körperbezogene „Tabu-Wörter“ sehr komisch. 3 bis 5-Jährige finden absurde (meist visuelle) Begebenheiten lustig. Kinder lernen, zwischen Fantasie und Realität zu unterscheiden. Deswegen freuen sie sich z. B. über das unerwartete (und unrealistische) Ende einer Geschichte. Ähnliche Gründe hat die Freude daran, etwas Unerwartetes zu tun (also z. B. nicht zu gehorchen). Angesichts dessen finde ich es ziemlich bemerkenswert, was sich unser jüngster Enkel jetzt ausgedacht hat: „Der Albert, der albert“, ließ er wissen, als dieser Name fiel. Was soll ich sagen? Ganz schön sprachgewandt. Vielleicht wird aus ihm ja einmal ein zweiter Christian Morgenstern, der ebenfalls Wortspiele liebte und von dem die nachfolgenden Zeilen stammen: Ein Wiesel saß auf einem Kiesel inmitten Bachgeriesel. – Wisst ihr weshalb? Das Mondkalb verriet es mir im Stillen: – Das raffinierte Tier tat’s um des Reimes willen.

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