Wer sein Fahrrad liebt, …

Das hatte ich mir anders vorgestellt. Am Sonntag wollten Oma und ich mit dem Fahrrad zur Steglitzer Woche fahren, das ist ein Rummel hier in Berlin, und dort unseren ältesten Enkel treffen. Doch zu dem Treffen mit ihm und seinen Eltern haben wir es nicht geschafft. Denn irgendwann hatte ich das Gefühl, dass mein Hinterrad irgendwie nicht mehr rund läuft. Und siehe da, ich hatte recht und einen Platten. Da bin ich dann gleich Richtung Fahrradgeschäft gelaufen, in dem wir erst letzte Woche Omas Fahrrad haben reparieren lassen. Die hatte nämlich ebenfalls einen Platten, auch am Hinterreifen. Was soll ich sagen? Wie hieß es schon in meinen Jugendtagen: Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt.

2 Gedanken zu „Wer sein Fahrrad liebt, …

  1. nun ja, bei aller Liebe, von der Du sprichst…ich bin zu faul zum Schieben. Ich habe für solche Imponderabilien immer Flickzeug dabei: Luft raus, wenn nicht schon das das Kernübel ist, Rad im Radl lassen, Ventil und Fixierschraube drin lassen, mit zwei Radlschraubenschlüsseln, -die vorne so einen Schraubendreherersatz haben – mit diesen den Mantel einseitig von der Felge ziehen, sodass Du den Schlauch auf dieser Seite ganz herausziehen kannst. Aufpumpen (ich hoffe, Du hast dann eine Pumpe dabei….), genau hinhören, wo die Luft entweicht oder wo womöglich ein eingefahrener Nagel etc. das Loch verursacht hat, mit einem Stift auf das Leck ein Kreuz machen. “Man nehme”: das Reparturset (was Du dann hoffentlich auch dabei hast…), nehme das silbrige, viereckige Aufrauhteil und rauhe ordentlich großflächig um das Loch herum das Gummi des Schlauches an. Merke Dir genau, wo das Loch war, weil im Zweifelsfalle durch das Aufrauhen Dein Kreuz mit dem Stift “wegradiert” wurde. Erneuere genau dort das Kreuz. Nimm nun aus dem meist grünen Vulkanisiertübchen einen erbsengroßen Tropfen und verteile diesen gleichflächig auf dem hoffentlich noch prallen Schlauch..sonst nachpumpen… Während das Zeugs trocknet, hast Du genug Zeit, einen geeignet großen Flicken aus dem Reparturset zu nehmen, die Silberfolie abzuziehen. Nach ca. 2-3 Minuten kannst Du dann genau mittig auf das gemalte Kreuz den Flicken drücken und von innen nach außen gleichmäßig ausstreichen. Zur Sicherheit noch 2-3 Minuten warten. Dann den Schlauch zur Sicherheit fest aufpumpen und “hinhören”, ob noch Luft entweicht. “Meist nicht”, dann Luft raus, Schlauch wieder gut und glatt anliegend unter dem Mantel einlegen (glatt ist deshalb wichtig, weil manchmal der Schlauch durchs Hantieren “verkrumpelt” ist) Mantel wieder zurück auf die Felge führen, was anfangs total easy geht. Dann das letzte Stück, was so von Hand selten sich in die Felge einführen lässt, mittels der beiden Radlschraubenschlüssenspitzen (was für ein Wort) in die Felge hebeln (nicht den Schlauch dabei verletzen). Wenn der Mantel wieder solide beidseitig an der Innenseite der Felge ansitzt, Mantel rundherum durchwalken… heißt mit beiden Händen quer zur Laufrichtung hin und herbiegen, damit der Mantel mit dem innenliegenden Schlauch auch wieder eine Einheit bildet. Aufpumpen, Werkzeug verpacken, stolz sein: es ist geschafft. Was jetzt elend langwierig klingt, dauert max 10. Minuten, wenn Du bissl Übung hast. Tipp…wie beim Schneeketten auflegen: Nicht den Ernstfall abwarten, sondern an einem schönen warmen Tag mal zu Hause probeflicken. Viel Glück!

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