Kein “letzter Aufruf” Tegel

Der “letzte Aufruf” sollte es am Mittwochabend natürlich nicht sein – ganz im Gegenteil: Eine Werbung für den „tollsten Flughafen der Welt“. Und die wurde es auch. Eingeladen hatte die Friedrich-Naumann-Stiftung nämlich Julia und Evelyn Csabai, die aus ihrem Buch Letzter Aufruf Tegel lesen und damit das von der Berliner FDP getragene Volksbegehren “Berlin braucht Tegel” unterstützen sollten. Dass haben die beiden Damen auch getan. Jedenfalls versicherten sie, sich nicht vorstellen zu können, irgendwo anders zu arbeiten als eben an ihrem Flughafen Tegel, der so viele nette Geschichten produziert hat – eine schönere Liebeserklärung kann es wohl nicht geben. Sebastian Czaja, Initiator des Volksbegehrens und Spitzenkandidat der Berliner FDP für die Abgeordnetenhauswahlen im September, wird es gefreut haben, zumal die rund 100 Gäste, die in die nostalgische PanAm-Lounge in der Budapester Straße gekommen waren, es ihm leicht machten. Auch wenn sich einige Teilnehmer geoutet hatten, dass sie gegen einen Weiterbetrieb sind, hielt sich der Widerstand gegen Tegel doch in sehr engen Grenzen. Was soll ich sagen? Vielleicht haben diese Bürger ja schon resigniert und sich damit abgefunden, dass es den Verkehrsflughafen Tegel noch eine ziemlich lange Zeit geben wird. Solange der BER nicht am Netz ist, steht eine Schließung Tegels ohnehin nicht auf der Tagesordnung. Und da sich Verschiebung an Verschiebung reiht – die nächste wird der Senat aller Voraussicht schon bald verkünden -, sollte er endlich Nägel mit Köpfen machen, Rechtssicherheit schaffen und den Weiterbetrieb gesetzlich regeln. Das wäre mal ein Beweis, dass diese Koalition noch handlungsfähig ist. Aber darauf werden die Berliner wohl vergeblich warten müssen – auf jeden Fall bis zum 18. September dieses Jahres. Dann nämlich vergeben die Bürger ihre Noten für die Parteien und wählen. Man darf gespannt sein, wer das Klassenziel erreicht und wer nicht.

Letzter Aufruf Sebastian Czaja: Letzter Aufruf Tegel!

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