Wahnsinn mit Methode

Berlin hat eine neue Touristenattraktion, genauer gesagt der Bezirk Steglitz-Zehlendorf. In der Leo-Baeck-Straße in Zehlendorf gibt es seit neuestem nämlich eine, ja wie soll man sagen, Straßenmalerei, die neugierig macht. Während auf der einen Straßenseite die Linien kerzengerade verlaufen, formen sie auf der anderen Seite ein gezacktes Muster, das eine versteckte Botschaft an Außerirdische sein muss. Dabei dürften die Zeichen vom Himmel, vom All aus gesehen eindeutig sein: Nichts wie wieder weg! Die ganze Welt ist ein Irrenhaus. Und die Zentrale sitzt in Berlin. Doch mal im Ernst: Das, was sich das bezirkliche Straßenbauamt da geleistet hat, geht auf keine Kuhhaut und schon gar nicht auf einen Radweg. Während die Radler im Zickzack fahren müssen, bleibt den Fußgängern nichts anderes übrig, als es diesen im Zickzack gleich zu tun. Platz dafür ist nicht viel da. Aber was soll’s. So etwas passiert halt mal, wenn der Senat ein Leitbild vorgibt, das da lautet: Die Stadt soll sich sozial, modern und nachhaltig entwickeln. Was soll ich sagen? Da fallen mir gleich zwei Zitate ein, wobei ich mit dem englischen Dichter und Dramatiker William Shakespeare beginnen will: “Ist dies schon Wahnsinn, so hat es doch Methode.” Und dann noch Franz Kern, deutscher Feintechniker und Uhrenhersteller: “Wahnsinn ist die vollkommene Form der Kreativität, mit der die anderen nichts anzufangen wissen.”

     Botschaften für Außerirdische? Die neuen Straßenmalereien in Steglitz-Zehlendorf stoßen jedenfalls schon mal auf ein reges Interesse von Filmschaffenden und Fotografen.     

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