Von blauen und grünen Haaren

In jungen Jahren kommt der Mensch ja manchmal auf so richtige Schnappsideen. Unsere beiden Enkelsöhne sind davon Gott sei Dank noch ein paare Jahre entfernt. Und unsere Kinder haben das glücklicherweise bereits hinter sich. So überraschte uns eine unserer jungen Damen vor vielen Jahren einmal damit, dass sie sich die Haare blau gefärbt hat. Ja, Sie haben richtig gelesen: Blau. Dabei hat sie dann gleich noch die Erfahrung gemacht, dass nicht alles stimmt, was da so auf den Packungen der Firmen steht. Dort wurde nämlich angepriesen, dass die Farbe nach dreimaligem Waschen wieder raus ist. Doch Pustekuchen, bei ihrem blonden Haar musste sie die Farbe tatsächlich rauswachsen lassen. Freunde von uns waren mit einem ähnlichen, aber leichter lösbaren Problem konfrontiert. Denn der Sohn des Hauses kündigte seine Absicht an, sich die Haare grün färben zu wollen. Als ihn daraufhin sein Vater fragte, warum er das denn machen wolle, berief er sich auf eine Wette mit seinen Schulfreunden. Daraufhin erkundigte sich der alte Herr nach der Höhe des Wetteinsatzes. Der belief sich auf damals noch fünf Deutsche Mark, woraufhin der Papa seinem Filius das Doppelte bot, wenn dieser auf die Realisierung seines Planes verzichtete. Und was tat der: Der tappte natürlich in diese kapitalistische Falle und nahm das Geld. Was soll ich sagen? Man kann es drehen und wenden, wie man will, und als Eltern auch noch so viel versuchen, um seine Kinder von den unangenehmen Dingen des Lebens fernuhalten, es bleibt trotzdem dabei: Es heißt Erfahrung und nicht Erzählung.

2 Gedanken zu „Von blauen und grünen Haaren

  1. Bei mir war es ein “Camping-Abenteuer”. Wir hatten damals einen Bolzplatz bei uns in der Nähe und der lag in einem kleinen Waldstück. Die Fussballgruppe entschied nun, dass wir zusammen in dem Wald eine Nacht campen wollten.
    Die Kumpels hatte alle eine gute Campingausrüstung. Ich hatte… nun ja… eigentlich nichts dergleichen, aber eine Decke vom Sofa sollte doch wohl auch reichen! Also war betteln bei den Eltern angesagt. AAAAAAAllle machen mit… nur ich darf nicht… *Kinderkulleraugen*
    Meine Eltern versuchten alles aber dann sagten sie sich wohl auch, dass man manche Erfahrungen selbst machen muss und ließen mich mitcampen. Der Abend war super! Lagerfeuer. Abendliche Wanderung mit Klingelstreichen. Toll! Dann kam die Nacht….
    Am nächsten Morgen stand meine Mutter schon früh am Fenster und blickte zum Wald, als sie einen kleinen, verfrorenen, müden Menschen die Straße runterschleichen sah, der seine Wolldecke wie Linus von den Peanuts hinter sich herzog.
    Ich weiß nicht, ob sie nicht innerlich doch ein wenig lächeln musste bei dem Anblick. Aber es gab keine Vorwürfe ala ‘Hab ich doch gesagt’, sondern ein heißes Bad und dann ein kuscheliges Bett.
    Vom Campen war ich dann erstmal kuriert, aber ganz ehrlich: Den Abend und die Erfahrung möchte ich doch nicht missen.

  2. Eins muss ich zu meiner Verteidigung sagen. Ich hatte euch vorher gefragt und du sagtest damals nur “ja, ja!” 😉 weil du nie damit gerechnet hast, dass ich das wirklich mache. Es war im übrigen tiefstes dunkelblau und es hat 2 Jahre gedauert, bis der Grünstich draußen war. Also…hättest du mir damals auch Geld geboten, wär ich auch an den Verhandlungstisch gegangen

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