Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um Küchengerüchte zum Thema Currywurst.
Für Franzosen mag sie ja ein Graus sein. Für den Berliner ist sie schlicht identitätsstiftend. Und selbst die unterkühlten Hamburger haben sich, wenn auch vergeblich, bemüht, die Urheberschaft für sich zu reklamieren. Kurzum: Die Rede ist von der Currywurst, die – zumindest nach dem letzten Stand der Geschichtsforschung – 1949 an der Spree erfunden wurde. Und es scheint wohl auch so zu sein, dass es die 1913 in Königsberg geborene Herta Heuwer war, die die Idee dazu hatte. Ohne hier jetzt auf weitere Einzelheiten einzugehen, hat die Currywurst ihren Siegeszug von Berlin aus in die ganze Welt angetreten und präsentiert sich mittlerweile in den unterschiedlichsten Zubereitungsarten. Nur am Rande sei erwähnt, dass die Currywurst mit 6,5 Millionen Stück 2012 das am meisten hergestellte Produkt des VW-Konzerns war. Dass die Currywurst nicht nur zur Massenware taugt, sondern auch höchsten kulinarischen Ansprüchen genügen kann, beweist der Hamburger Imbiss Curry Queen, der 2009 als erster Currywurst-Imbiss vom Gault-Millau ausgezeichnet und zur besten Currywurst-Destination Deutschlands gekürt wurde. Was soll ich sagen? Auch Opa hat sich des Themas in seiner Küche angenommen und basierend auf einer Rezeptidee von Jürgen Dollase ein Bratwurst-Füllhorn auf den Teller gezaubert, das aufgrund seines nicht unbeachtlichen Curryanteils mit etwas Wohlwollen durchaus auch als Currywurst durchgehen kann und absolut nichts zu tun hat mit, wie Pascale Hugues sie im Tagesspiegel beschreibt, „dieser unter einer Schicht bräunlicher Flüssigkeit begrabenen schlappen grauen Wurst.“
Zeigt die ganze Bandbreite an Möglichkeiten: Die Currywurst in ihre Berliner Originalform (oben) bis hin zum Bratwurst-Füllhorn à la Jürgen Dollase (unten).
Mir läuft das Wasser im Munde zusammen, wenn ich diese Bilder sehe.
Nichts gegen Ihr Füllhorn, Herr Untermann, aber mich lacht mehr die ganz stinknormale Currywurst an.
Meine allerbeste Currywurst die ich je gegessen habe, war in Berlin Neukölln. Es war ein kulinarischer Traum einer Currywurst. Ich habe mich in der Zeit meines Aufenthaltes fast ausschließlich davon ernährt.
Wenn ich hier in Langen, … in der Vergangenheit … am Imbiss eine Currywurst gegessen habe und nur daran denke, könnte ich mich übergeben. So grauenvoll sind hier die Currywürste.
Ach was würde ich dafür geben, wenn ich noch einmal in den Genuss solch einer Berliner Currywurst käme.
Wünsche Ihnen noch einen schönen Sonntag.
Liebe Grüße
menzeline