Kinder haben kein Zeitgefühl. Das gilt um so mehr, je kleiner sie sind. Ich hatte ja schon einmal angeregt, Kinder mit dem Wort “gleich” zu vertrösten, um sich dies anschaulich vor Augen zu führen. Weil dem so ist, versuchen die Erwachsenen über Jahre hinweg mühsam, dem Nachwuchs über Kindergarten und Schule Zeit und damit auch Pünktlichkeit beizubringen. Über die Bedeutung der Pünktlichkeit heißt es bei Wikipedia unter anderem: “In Kulturen, bei denen die Zeit eine so wichtige Rolle spielt wie in der postindustriellen Gesellschaft (Zeit ist Geld), hat die gesellschaftliche Bedeutung der Pünktlichkeit stark zugenommen. Unpünktlichkeit gilt als unhöflich und eine Verspätung, die eine gewisse Toleranzgrenze überschreitet, kann als Beleidigung und Respektlosigkeit wahrgenommen werden.” Oscar Wilde brachte es einmal so auf den Punkt: “Pünktlichkeit stiehlt uns die beste Zeit.” Was soll ich sagen? Unjuristisch gesprochen empfinden Oma und Opa Unpünktlichkeit sogar als besonders schweren Fall des Diebstahls, weil die Zeit, in der man viele andere Dinge hätte machen können, unwiederbringlich verloren ist. Im Sinne der deutschen Sozialpädagogin Helga Schäferling lautet unsere Maxime: Unsere Pünktlichkeit drückt aus, dass uns unsere Zeit so wertvoll ist wie die von anderen.
Kinder haben kein Zeitgefühl, Erwachsene schon. Daher gilt Unpünktlichkeit als unhöflich.
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Vor Deinem letzten Satz wollte ich schreiben: Unpünktlichkeit heisst: mir ist deine Zeit nicht so wichtig wie meine. Ich persönlich bin lieber mind. 5 Minuten zu früh irgendwo als zu spät.
Wir auch.
Mein Enkel Benjamin, inzwischen 22 Jahre alt, wollte auch immer wissen wie lange ist gleich!
War gestern im Ballett Momo von Stephan Delattre. Mono hat viele Freunde und sie verspielen viel Zeit.
Eines Tages tauchen Graue Herrn von der Zeitsparkasse auf. Eisige Kälte geht von ihnen aus. Sie beeinflussen die Bewohner der Stadt und überzeugen sie Zeit zu sparen. Fortan ist das Leben der Stadtbewohnen hektisch und freudlos.
Zeit zu verschenken und sich Zeit für Enkelkinder und liebe Menschen zu nehmen, mich macht es zufrieden und auch glücklich.
Genau darüber habe ich hier geschrieben: https://opas-blog.de/2013/03/19/im-hier-und-jetzt/ .