Das 21. Jahrhundert lässt grüßen

Einen Liebesbrief an Oma und Opa schreiben, gehört nach Ansicht einer der vielen Familienzeitschriften zu den “10 Dingen, die Sie unbedingt mit Ihrem Kind gemacht haben sollten.” Danach braucht man dazu: Briefpapier, Buntstifte, Briefumschlag, ein Foto des Kindes mit seinen Großeltern und Klebstoff. “Warum sind Oma und Opa eigentlich so toll?”, soll man jetzt das Kind fragen, ihm fielen bestimmt ganz viele Dinge ein – vom Süßigkeiten-Dauerabo bis zu endlosen Spielstunden. Dass das Mädchen in der nebenstehenden Illustration so aussieht, als wenn es dem Vater, während es an die Oma denkt, die Zunge rausstreckt, hat in der Redaktion wohl niemand gesehen und soll hier auch weiter keine Rolle spielen. Denn auf das Briefpapier könne das Kind nun malen, was ihm an den Großeltern am besten gefalle. Noch das Foto aufkleben und alles in einen frankierten Briefumschlag stecken, lautet die weitere Empfehlung, bevor es abschließend heißt: “Und ab geht die Post: Schnell zum Briefkasten und den Liebesbrief abschicken.” Was soll ich sagen? Ich weiß ja nicht, wer die genaue Zielgruppe dieser Zeitschrift ist. Aber unsere Enkel, die zwar auch für Oma und Opa gerne malen und basteln, kommunizieren mit uns in aller Regel, wenn wir nicht gerade über das Festnetz telefonieren, über FaceTime oder Skype. Das 21. Jahrhundert lässt grüßen.

Ein Gedanke zu „Das 21. Jahrhundert lässt grüßen

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