Sehnsucht nach dem Besseren

Ein Ergebnis des Zensus 2011 lautet: “Neben den 18,2 Millionen Ehen gab es am Zensusstichtag in Deutschland knapp 34.000 eingetragene (gleichgeschlechtliche) Lebenspartnerschaften, davon waren rund 40 % Lebenspartnerschaften von Frauen. Insgesamt lebten 5.700 Kinder in Familien, deren Eltern eine eingetragene Lebenspartnerschaft führten, die meisten davon (86 %) in Lebenspartnerschaften von Frauen.” Soweit die Statistik. In der Süddeutschen Zeitung liest sich das dann im Vorspann des diesbezüglichen Berichtes so: “Alleinerziehende, Patchwork- oder Kleeblattfamilien: Das Vater-Mutter-Kind-Modell ist längst nur noch eine Familienform unter vielen. 5.600 Kinder lebten 2011 in Regenbogenfamilien mit homosexuellen Eltern. Fast alle von ihnen bei lesbischen Paaren.” Was soll ich sagen? Das kann man natürlich so schreiben, in der Süddeutschen allemal, wäre aber, mal abgesehen davon, dass schon die Zahl gleich am Anfang falsch ist und die 18,2 Millionen Ehen in dem Bericht überhaupt nicht vorkommen, auf Opas Redaktionstisch seinerzeit nicht durchgegangen. Damit an dieser Stelle kein falscher Eindruck entsteht. Opa hält es mit dem Alten Fritz, der den Satz geprägt hat: “… hier mus ein jeder nach Seiner Faßon Selich werden.” Mehr noch aber als der Alte Fitz war für Opa, was die Familie betrifft, die viel zu früh verstorbene Tissy Bruns, eine der angesehensten Journalistinnen unserer Zeit, das Maß aller Dinge. Sie hat einmal geschrieben: “… das Leben mit Kindern ist kaum vorstellbar, ohne sich selbst und die Nachkommen einzuordnen in einen Kontext, der weiter und größer ist als das einzelne Individuum. Kinder sind die Sehnsucht nach dem Besseren, das möglich ist. Nicht nur für Eltern und Großeltern. Wo der Ehrgeiz der Gesellschaft schwach wird, wenn sie nicht mehr alle Kinder als ‘ihre’ Kinder wahrnimmt, verliert sie ihre Zukunft.” Auf den Punkt gebracht: Das Kindeswohl steht über allem. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

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