Oma und Opa waren – sozusagen kurz vor Toresschluss – neulich noch in der Ausstellung Max Beckmann und Berlin, die am Montag (15. Februar) zu Ende ging. Und es war schon bemerkenswert zu sehen, welche Rolle die Stadt im Leben des Künstlers gespielt und wie die Geschichtsereignisse die Sicht des Malers auf die Dinge verändert haben. Der Kunstexperte, der uns durch die Ausstellung in der Berlinischen Galerie führte, hatte dabei wahrlich eine besondere Gabe, unsere Gruppe auf Dinge aufmerksam zu machen, die wir alleine nie und nimmer wahrgenommen hätten. Da ist zum Beispiel das Bild Das Liebespaar, das 1912 in Berlin entstanden ist. Viel Liebe ist da nicht zu erkennen. Jedenfalls schauen sich Oma und Opa anders an. Aber dass der Mann auf dem Bild sogar die Zornesröte im Gesicht trägt, hätten wir allesamt nicht gesehen. Erst der Hinweis unseres Führers führte unsere Augen dorthin, wo Beckmann das Rot versteckt hatte: In den Augenwinkel des linken Auges. Was soll ich sagen? Man sollte viel öfters ins Museum gehen. Vor allem in Berlin. Es lohnt sich!
Versteckt: Zornesröte im Augenwinkel.