Keine Sternstunde

Opas Enkel sind richtig sportliche Typen. Fußball, Radfahren, Schwimmen, Turnen – in all diesen Sportarten sind beide Burschen für ihr Alter schon bemerkenswert weit – je nach Disziplin der eine mehr, der andere weniger. Da würde es für ihre Entwicklung mittelfristig prima passen, wenn in neun bzw. dreizehn Jahren die Olympischen Spiele hier in Berlin stattfinden würden. Derartige Sportereignisse bringen erfahrungsgemäß immer einen gewaltigen Schub im Amateurbereich mit sich, vor allem wenn sie direkt vor der Haustüre stattfinden. Doch Opas Hoffnungen auf Olympia in der deutschen Hauptstadt haben einen herben Dämpfer erhalten. Jedenfalls war das erste Bürgerforum, bei dem sich die Berliner in die Diskussion einbringen konnten, nicht gerade eine Sternstunde der Demokratie. Abgesehen einmal davon, dass es von Seiten des Senats nur der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) für nötig gehalten hat, dort für die Spiele zu werben, und die politische Führung ansonsten durch Abwesenheit glänzte, haben sich auch die Olympia-Gegner nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Wer sein Recht auf freie Meinungsäußerung mit lautstarken Zwischenrufen und Stinkbomben untermauern muss, zeigt sein wahres Gesicht. Was soll ich sagen? Es ist schon traurig, dass diese Stadt keine Gelegenheit auslässt, um sich zu blamieren, anstatt die Gunst der Stunde zu nutzen und zu beweisen, dass Berlin durchaus in der Lage ist, einmal etwas hinzubekommen. So aber scheint sich schon der Wettstreit um eine mögliche Olympia-Bewerbung in eine lange Liste von Pleiten, Pech und Pannen einzureihen, die zweifelsohne vom Flughafen BER angeführt wird. Schade, für meine Enkel, für die Stadt und für Deutschland.

PS: Warum die offizielle Befragung der Berliner zu Olympia vom Senat für den 13. September 2015 und damit nach der Entscheidung des Deutschen Olympischen Sportbundes, mit welcher Stadt sich Deutschland gegebenenfalls für 2024 oder 2028 bewirbt, geplant ist, hat mir bislang noch niemand erklären können.

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Ein Gedanke zu „Keine Sternstunde

  1. Völlig richtig erkannt lieber Opa, aber das ist in München, da lebe ich nun mal, überhaupt nicht anders, da hat sich keiner der Stadtstaaten mit Ruhm bekleckert, siehe Hamburg und Bremen. In München die 3. Startbahn, der neue Gasteig (Philharmonie) und nicht zuletzt ein Votum der unaufgeklärten Münchner gegen die Olympischen Spiele.Die Politiker in allen Städten sollten mal Nachhilfe vom Opa bekommen HiHi

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