Das ist Fairplay!

Eine Negativ-Schlagzeile jagt die andere: Fußballer soll Steuern hinterzogen haben, Wettbetrug im Fußball, Timo Werner kommt nach seiner Schwalbe straffrei davon – und und und. Der Sport, insbesondere der Fußball, droht unter die Räder zu kommen. Und doch gibt es immer wieder Lichtblicke. Einen davon hat es am vergangenen Samstag in der Fußball-Landesliga beim Spiel von Germania Schöneiche in Kolkwitz gegeben. Da hat der Spielertrainer von Germania, Paul Mitscherlich, absichtlich einen zu Unrecht gegebenen  Elfmeter verschossen, indem er ihn einfach zum Torwart zurückgespielt hat. Und das bei einem Spielstand von 0:1 – aus Sicht von Germania. Dabei hätten die Mannen von Mitscherlich den einen Punkt gut gebrauchen können, ist seine Mannschaft doch nur drei Punkte vom Tabellenkeller entfernt. „Wissen Sie, ich bin nicht nur Kapitän und mit 33 Jahren einer der Erfahrensten, sondern gleichzeitig auch der Trainer. In diesem Moment ging es nicht nur um Punkte, sondern darum, Vorbild zu sein. Und was für ein Vorbild wäre ich, wenn ich als Trainer auch noch aktiv beim Betrügen mithelfe?“, begründete Mitscherlich im Tagesspiegel seine Handlung, die nicht bei allen seiner Mitspieler gut ankam. Aber die meisten hatte er wohl auf seiner Seite, was immerhin Anlass zur Hoffnung gibt. Was soll ich sagen? Das ist Fairplay! Insofern will ich noch einmal den 33-Jährigen zitieren, der zu Werners Schwalbe beim Spiel Leipzig gegen Schalke erklärte: „Was bitte ist daran clever? Ist clever jetzt ein Synonym für Betrügen? Sich einen Tag später hinzustellen und zu sagen: ‚Es war eine Schwalbe’, das ist nicht schwer. Schwer ist es, auf dem Platz zuzugeben, dass es eine Schwalbe war. Die Kultur der Fairness hat im Sport allgemein sehr gelitten und wenn die Profis, also die Aushängeschilder ihrer Sportarten, auch noch so tun, als wäre Betrug nur eine andere Bezeichnung für Cleverness, dann haben wir ein Problem.“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

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