Naturschönheit in Perfektion

Zur Zeit macht die Gartenstadt Lichterfelde in Berlin, in der Oma und Opa wohnen, ihrem Namen alle Ehre. Es ist ein wahre Freude, durch die Straßen zu schlendern und die Blütenpracht der Bäume und Sträucher zu bewundern. Dabei haben es zwei Exemplare Opa besonders angetan: Eine Zierkirsche und eine Magnolie. Beschreiben kann man das nicht, das muss man einfach sehen. Und dabei können die unten stehende Fotos nur einen schwachen Eindruck davon wiedergeben, wie es in Natura wirklich aussieht und wirkt. Was soll ich sagen? Das ist einfach Naturschönheit in Perfektion.

IMG_0724Einfach nur schön: Die Blütenpracht in der Gartenstadt Lichterfelde in Berlin.IMG_0730

Hiobsbotschaften reißen nicht ab

Bei Oma und Opa reißen die Hiobsbotschaften derzeit nicht ab. Nahezu täglich erfahren wir von den unglaublichsten Begebenheiten, die sich in unserem unmittelbaren Umfeld zutragen – nicht selten mit tödlichem Ausgang. Die letzte Nachricht allerdings hat uns richtig umgehauen, obwohl die Geschichte ein noch viel, viel schlimmeres Ende hätte nehmen können. Einer unserer guten Freunde aus alten Zeiten in Bayern also will seine Frau von der S-Bahn abholen und ist – wie so oft – zu früh dran. Statt sich auf irgendeine Bank zu setzen, nutzte er die Zeit und ging schnellen Schrittes den Bahnsteig auf und ab. Da wurde ihm plötzlich schwarz vor Augen, und an das Nächste, an das er sich erinnern kann, ist, wie er (mutmaßlich das zweite Mal) auf den Schienen im Gleisbett aufschlägt – mit dem Brustkorb. Das an sich wäre ja schon Albtraum genug gewesen. Aber zu allem Überfluss befand sich die S-Bahn, in dem ja seine Frau saß, bereits kurz vor dem Bahnhof. Und was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste und erst später im Krankenhaus erfuhr, war, dass er sich bei seinem (ersten) Aufprall einen katastrophalen Trümmerbruch der rechten Schulter zugezogen hatte. Insofern grenzt es an ein Wunder, dass er es ohne fremde Hilfe – der Bahnhof war zu diesem Zeitpunkt menschenleer – überhaupt geschafft hat, sich trotz des Schulterbruchs, einer Lungen- sowie diverser Rippenprellungen die zirka 1,50 Meter hoch auf den Bahnsteig zu ziehen – bevor, man muss es so hart formulieren, die S-Bahn ihn überrollt hätte. Vermutlich verdankt er seine Rettung dem Adrenalin, das der Körper in solch gefährlichen Situationen zur Sicherung des Überlebens in Unmengen ausschüttet. Denn erst die aussteigenden Passagiere des Zuges konnte er jetzt um Hilfe bitten, die sich dann in Form von Rettungshubschrauber, Krankenwagen und weiteren Einsatzkräften an der Unfallstelle einfand. Inzwischen geht es unserem Freund auch schon wieder ganz gut, obwohl die Schulter trotz stundenlanger Operation wohl nicht wieder so werden wird, wie sie es einmal war. Aber seinen Humor hat er zumindest nicht verloren: „Das wäre ja ’ne einmalige Überschrift geworden: Frau überrollt eigenen Mann mit S-Bahn“, witzelte er bei unserem jüngsten Telefonat schon wieder. Was soll ich sagen? Ich hab’s gegoogelt: Diese Überschrift hat es tatsächlich noch nicht gegeben …

PS: Oma und Opa sowie die restliche Familie wünschen weiter gute Besserung.

Natur-Analphabetentum

Der Biologie-Professor Marcus Hammann von der Universität Münster konnte es kaum fassen. „Ich hatte eine Gruppe Erstsemester aus Berlin zu Gast. Von denen wusste nicht einer, wie eine Amsel aussieht”, sagte er der Freien Presse in Chemnitz und beklagte das Natur-Analphabetentum. Das Problem liege im Rückzug aus der Natur. “Man trifft sich eher zu Spielpartys am Computer, als draußen Erlebnisse zu sammeln. Ich weiß nicht, wie viele überhaupt schon mal einen Bach angestaut haben, wie wir das früher gemacht haben”, wird Hammann zitiert. “Naturerfahrungen werden meist nur noch medial vermittelt.” Daraus entstehe eine Art Teufelskreis. Bei unseren Kindern und Enkelkindern ist das Gott sei Dank anders. Als unsere Kinder klein waren, haben wir in Bayern auf dem Land gewohnt. Insofern kennen sie Tiere nicht nur aus dem Fernsehen. Und unsere Enkel, die in Berlin aufwachsen? Aufgrund der Naturverbundenheit ihrer Eltern, die mit ihnen an Wochenenden immer wieder in die Natur gehen, gehören sie nicht zu denen, die die Farbe von Kühen mit lila angeben. Was soll ich sagen? Vielleicht hatte Bertold Brecht ja recht, als er sagte: „Die Schwärmerei für die Natur kommt von der Unbewohnbarkeit der Städte.“

IMG_0707Mit der Natur auf Du und Du: Unser ältester Enkel bei seinem Besuch in den Niederlanden.

Ein Leben ohne Netz!?!

Sie hat also tatsächlich durchgehalten! Elke Tonscheidt, die nette Blogger-Kollegin von Opa, die – wie berichtet – angekündigt hatte, elf Tage ganz ohne Internet auskommen zu wollen, hat es geschafft und ihr digitales Fasten durchgezogen. Wenn man ihr diesbezügliches Tagebuch liest, muss man zu dem Schluss kommen: Sie hat offenbar keinen (ernsthaften) Schaden genommen. „Ich war mir selbst genug“, schreibt sie und an anderer Stelle: „Ich vermisse so gut wie gar nichts.“ oder „Ohne Handy muss ich nichts, schon gar nicht ‚noch eben’.“ Was soll ich sagen? Es scheint also ein Leben ohne Netz zu geben. Allerdings hat mich eine Ankündigung der Ohfamoosen aufhorchen lassen: „Ich werde mir eine Uhr kaufen. Statt Handy, eingewachsen in der Hand, eine Uhr am Handgelenk…“ Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie da – ungeachtet ihrer Überschrift “No apple, please!” die Apple Watch vor Augen gehabt hat. Auf die muss sie allerdings noch elf Tage warten, da die Uhr erst ab 24. April erhältlich ist. Aber mit elf Tagen hat sie ja offensichtlich keine Problem …

Berliner Schlagfertigkeit

Man erlebt ja Gott sei Dank nicht bei jedem Einkauf solche Horrorgeschichten wie Oma und Opa bei ihrem Fleischeinkauf in der letzten Woche. Neulich also stehe ich in einem  Discounter an dem Leergutautomaten und füttere ihn mit meinen leeren Wasserflaschen. Da betritt eine hochgewachsene und gut gekleidete Dame mittleren Alters das Geschäft, sieht an den Kassen die langen Schlangen, die fast bis ans Ende des Ladens stehen, und murmelt vor sich hin: “Da hätte ich mir ja besser was zu lesen mitnehmen sollen.” Was soll ich sagen? Diese Schlagfertigkeit gibt es wohl nur in Berlin.

Gerüchteküche-Küchengerüchte

Laut Duden ist die Gerüchteküche ein imaginärer Ort, an dem viele Gerüchte entstehen. Ist dieser Ort allerdings eine Küche, dann sind es eben Küchengerüchte. Die können auch spannend oder lustig oder beides sein. Jedenfalls wird sich Opa künftig jeden Samstag mit ihnen beschäftigen. Heute geht es um Küchengerüchte zum Thema Respektvoller Umgang mit Lebensmitteln.

Über dem Eingang unseres Supermarktes heißt es in großen Lettern: Wir lieben Lebensmittel. In aller Regel sind Oma und Opa auch ganz zufrieden mit dem, was uns dort geboten wird. Vor allem auf die Fleischtheke lässt Opa normalerweise nichts kommen – von sporadischen Aussetzern einiger weniger Verkäufer einmal abgesehen. In dieser Woche allerdings (Donnerstagabend, ca. 19.30 Uhr) war ein Experte da, von dem man gerne gewusst hätte, was er so im Hauptberuf macht. Nachdem es nach seinen Worten angeblich keine T-Bone-Steaks mehr gab, die eigentlich im Angebot waren, bestellte ich also zwei Entrecotes. „Wie dick sollen sie denn sein“, fragte der Verkäufer, dem ich eine Dicke von drei bis vier Zentimeter signalisierte. Dieses Maß schaffte er zwar oben beim Anschneiden, hielt dies aber, wie sich später beim Auspacken herausstellen sollte, nicht bis unten durch. Da kam eines der Steaks vielleicht noch auf eine Dicke von gerade einmal einem knappen Zentimeter. Was aber nach dem Schneiden passierte, war ein so unwürdiges Schauspiel, wie ich es noch nie erlebt hatte und so – zumindest unwidersprochen – ganz sicher auch nicht mehr erleben werde. Denn die beiden Fleischscheiben schmiss der Mann derart lustlos und ohne etwas darunter zu legen auf die Waage und verpackte sie dann, als wenn sie später ohnehin in den Fleischwolf kämen. Das große Stück, von dem er die Scheiben abgeschnitten hatte, warf er regelrecht respektlos zurück in die Auslage und machte einen Gesichtsausdruck ganz nach dem Motto: Ist mir doch egal und hoffentlich sind die Kunden bald weg. Was soll ich sagen? Oma und Opa waren so sprachlos, dass wir uns nur kopfschüttelnd anschauten und gar nichts mehr sagen konnten. Denn eines war hier ganz klar: Dieser Mann liebt keine Lebensmittel.

… mehr als tausend Worte

Unsere älteste Tochter hat jetzt mit ihrem Mann und ihrem Sohn die Familie von Oma in den Niederlanden besucht. Dabei ist das unten stehende Foto entstanden, das unseren Enkel mit seiner Urgroßmutter zeigt. Was soll ich sagen? Nichts! Dieses Bild sagt mehr als tausend Worte.IMG_0715Der Unterscheid zwischen den beiden: 83 Jahre!

Wie Goethe und Schiller

Unser jüngster Enkel ist neuerdings unter die Verleger gegangen, genauer gesagt unter die Selbstverleger. Jedenfalls produziert er mit einer Begeisterung Bücher, dass man glauben möchte, er habe seine wahre Berufung gefunden. Die Vorgehensweise ist vom Prinzip her immer gleich. Da werden leere Blätter zusammen getackert und dann bemalt und beschriftet. Das fängt mit dem Titel an und setzt sich bis zur letzten Seite fort. Oma hilft hier und da ein wenig. Aber im Wesentlichen gestaltet er seine Werke selber. Was soll ich sagen? Da befindet sich unser Enkel ja in guter Gesellschaft. Auch Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller haben sich mit dem Götz von Berlichingen bzw. den Räubern als Eigenverleger versucht. Früh übt sich eben, was ein Meister werden will.

Wo ist die Liberalitas Bavariae?

Da hat’s mich als gebürtigen Bayern doch glatt zerrissen: „Bayern in Sachen Fremdenfeindlichkeit auf Platz 2“, titelte jetzt Die Welt und zitierte dabei eine Studie, die den Freistaat diesbezüglich gleich hinter Sachsen-Anhalt verortete. Wie gut, dass das der Lohmeier Schorsch, Gott hab ihn selig, nicht mehr miterleben musste. Aber er wird sich im Grabe rumgedreht haben. Denn mit der von ihm beschriebenen und viel beschworenen Liberalitas Bavariae hat das ja wohl gar nichts mehr zu tun. Im Boarischen Wikipedia liest sich die nämlich so: Liberalitas Bavariae, des is lateinisch und moant drei Sochan: De Freiheit vo Bayern, de bayerische Freigebigkeit und ois dritts de freiheitliche Gsinnung vo de Bayern. Liberalitas Bavariae stäht vua oim fia Wäidoffnheit, Toleranz und Großherzigkeit, fian Ausdruck Lem und lem lossn. Was soll ich sagen? Am liebsten möchte man hinausschreien: „Was ist nur aus dir geworden, du ‚Land der Bayern’?“ und zum Herrgott flehen: „Gott mit dir, dem Bayernvolke, dass wir uns’rer Väter wert.“ Jedenfalls sind so die Farben des Himmels ziemlich eingetrübt und erstrahlen alles andere als weiß und blau!

IMG_1316Nix weiß und blau, ziemlich eingetrübt haben sich die Farben des bayerischen Himmels.

“Ein richtiger Klotz am Bein”

Oma ist im Kindergarten unserer beiden Kurzen ein immer gern gesehener Gast – vor allem bei den Kindern. Die stürmen mittlerweile auf sie zu, als sei sie auch deren Oma. Bei dem Gedränge ist es dann kein Wunder, wenn mal der eine, dann mal der andere auf Omas Füßen landet. Als sie letztens einen unserer beiden Rabauken darauf hinwies, dass er gerade Omas Zehen plattdrückt, meinte der mit bedrückter Miene: „Jetzt bin ich ja ein richtiger Klotz am Bein.“ Was soll ich sagen? Als wenn unsere Enkel je ein Klotz am Bein sein könnten …