Kleine und große Zauberer

Kinder lieben Zauberkunststücke und -tricks. So auch unser jüngster Enkel, der bei einem seiner letzten Besuche Opas Zauberkasten entdeckte und mit Oma zusammen zauberte. Der fiel dann auch noch ein Uralttrick von Opa ein, den der kleine Mann mir dann unbedingt sofort vormachen wollte. Als Oma ihn daran erinnerte, dass der Trick ja schließlich von mir sei, meinte unser Enkel: “Vielleicht hat Opa ihn ja schon vergessen.” Was soll ich sagen? Wenn der Kleine nochmal andeuten sollte, dass bei mir so langsam das große Vergessen einsetzt, dann sag’ ich einfach “Abrakadabra” und zaubere ihn weg. Und dann kann er nur hoffen, dass ich nicht vergessen habe, wie man ihn zurück zaubert. 😉

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Baumeister vor dem Herren

Unser jüngster Enkel ist nicht nur ein großer Baumeister vor dem Herren, sondern auch ein großer Philosoph. Als er letztens bei uns war, meinte er zu Oma: “Komm, lass uns eine Rampe bauen.” Gesagt, getan. Der kleine Mann und Oma schickten sich an, mit Knex – ein Steck-System, das vor allem in Holland ganz bekannt ist und viel Verwendung findet – eine Rampe zu bauen. Doch dabei blieb es nicht. Am Ende – und das Foto zeigt nur einen Zwischenstand – kam ein Bauwerk heraus, das das ganze Zimmer ausfüllte und uns ein wenig Probleme bereitete. Hinzu kamen noch Fahrzeuge, die über das Konstrukt fahren konnten. Als er sein Werk so besah, sinnierte der Kleine: “Dass aus so einem kleinen Gedanken so etwas Großes werden kann …” Was soll ich sagen? Große Dinge fangen immer klein an. Oder wie Laotse schon wusste: Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.

img_3942Eine ziemliche große, vor allem aber stabile Konstruktion.

Kritische Situationen

Unser jüngster Enkel ist durchaus erfinderisch. Er hat sich jetzt eine Armbrust gebaut – für kritische Situationen. Kritische Situationen? Als ich da mal nachgefragt habe, welche “kritische Situationen” er denn so meint, machte er aus seinem Herzen keine Mördergrube und zählte auf: Wenn er beim Kartenspielen, Schach oder Federball gegen Oma oder Opa verliert. Was soll ich sagen? Seit er seine Armbrust fertiggestellt hat, hat er gegen Oma und Opa nicht mehr verloren …

img_3700-kopieUnser Enkel nimmt das mit seiner Armbrust ziemlich wörtlich – in kritischen Situationen.

Jagd auf die Jäger

Mittlerweile ist auch in unserer Familie das Pokémon-Fieber ausgebrochen, zumindest in Teilen. So findet sich die derzeit wohl angesagteste App auf den Handys der Eltern unseres jüngsten Enkels, der damit auf die Jagd geht. Sogar in unserer Küche soll schon ein Pokémon gefangen worden sein, aber so ganz genau weiß ich das nun auch nicht. Und mehr noch: Unser Kurzer hat kurzerhand seinen eigenen Pokémon modelliert, der allerdings mit dem Handy nicht so wirklich zu fangen ist. Im schweizerischen Basel geht es sogar noch weiter. Da schlagen die Pokémons sogar schon zurück und machen ihrerseits Jagd auf die Jäger, wie das unten platzierte Video eindrucksvoll beweist. Was soll ich sagen? Wie gut, dass die Welt noch Zeit für so einen Unsinn hat.

Pokémon Der Pokémon unseres jüngsten Enkels.

Das Leben ist eine Partie Schach

Unsere Enkelsöhne verblüffen uns immer wieder. Nur durch Zufall erfuhren wir, dass die beiden Buben – der eine fünf, der andere sechs Jahre alt – schon Schach spielen. Vielleicht sind sie noch keine Großmeister, aber die Regeln beherrschen sie schon so gut, dass unser jüngster Spross schon das Schäfermatt kennt, was im Russischen auch Kindermatt heißt – nämlich seinen Gegner in vier Zügen matt zu setzen. Doch damit nicht genug: Mittlerweile hat er gemeinsam mit Oma ein eigenes Schachbrett und eigene Regeln entwickelt, die auch noch funktionieren. Dem König aber sozusagen die Krone aufgesetzt hat er damit, dass er, nachdem er die Schachfiguren meines Opas gesehen hatte, mit Fimo eigene Figuren gemacht hat. Was soll ich sagen? Ich halte es da mit Don Quijote-Schöpfer Miguel de Cervantes Saavedra: Das Leben ist eine Partie Schach.

Schach1 Die Schachfiguren unseres Jüngsten – eine Ähnlichkeit mit denen von Opas Opa ist da.Schach2

BER: Da lachen ja die Hühner!

Ob unsere Enkel jemals ein Flugzeug auf dem Berliner Hauptstadt-Flughafen BER besteigen oder verlassen werden, ist ungewisser denn je. Der Flughafen-Experte Dieter Faulenbach da Costa, der in der Vergangenheit mit seinen Prognosen zu dem Pleiten, Pech und Pannen-Airport bereits mehrfach recht gehabt hat, vertritt mittlerweile die Ansicht: “Der seit vier Jahren betriebene Umbau der Brandschutzanlage am BER wird die Inbetriebnahme des neuen Flughafens verhindern.” Das heißt, so Faulenbach auch dieses Mal richtig liegt, dass dort im Süden Berlins eine Flughafen-Ruine übrig bleibt. Die Berliner Morgenpost, in der er seine Vorhersage abgegeben hat, hat sich sogleich fürsorglich des Themas angenommen und lässt ihre Leser über 16 Vorschläge abstimmen, was man mit dem dann ungenutzten Gelände machen könnte. Und da werden sich unsere Enkel sicher freuen. Denn in Führung liegt aktuell eine Paintball-Anlage, gefolgt von Filmkulissen und Messegelände. Dass der Skateparkt abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt, wird die beiden Buben dagegen weniger erfreuen. Was soll ich sagen? Da lachen ja die Hühner! Ich will ja jetzt nicht die Spaßbremse schlechthin sein. Aber wer glaubt denn wirklich, dass Berlin, Brandenburg oder der Bund da eine funktionierende Paintball-Anlage hinbekommen würde. Eher, um mal Jesus mit einem Bild zu bemühen, geht ein Kamel durchs Nadelöhr.

BERFarblich noch etwas eintönig: Die zentrale Vorfahrt des BER-Terminals. Das könnte sich aber ändern, wenn es keine Eröffnung gibt und dort eine Paintball-Anlage betrieben wird. Foto: Alexander Obst / Marion Schmieding, Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

Langeweile ist so wichtig

Wer kennt sie nicht, die Eltern, die im Nebenberuf Animateure ihrer Kinder sind. Da muss seitens des Nachwuchses Ballett getanzt oder Hockey gespielt, mit Tuba oder Geige musiziert, Picasso und Leonardo da Vinci nachgeeifert und neben Deutsch natürlich noch Mandarin oder Spanisch parliert werden. Der Terminkalender mancher kleiner Menschen ist so vollgepackt wie der des Vorstandsvorsitzenden eines Dax-Unternehmens – nur dass der zwischendurch wenigstens noch einen Golftermin hat. Selbst Mama oder Papa steht zuweilen der Schweiß auf der Stirn, wenn es darum geht, von einem Termin zum anderen zu jagen. Dabei wäre es so wichtig, dass die Kinder Zeit hätten, zu sich selber zu finden. Mehr noch, ihnen wird die Möglichkeit genommen, sich in der Langeweile zu verlieren, die der stärkste Motor für Kreativität ist. Den Zusammenhang zwischen dem Faktor Zeit und der freien Entfaltung der Fantasie zeigt der Versuch der Kreativagentur Café Communications, die Kindern zehn Sekunden bzw. zehn Minuten Zeit gaben, das Zifferblatt einer Uhr zu komplettieren. Das Ergebnis jedenfalls spricht Bände. Was soll ich sagen? Liebe Eltern, lasst doch mal eure Kinder in Ruhe und zu sich selbst kommen. Wer diesbezüglich Nachhilfe benötigt, dem kann ich nur empfehlen, Oma einfach mal beim Spielen mit ihren Enkelkindern zuzuschauen. Einfach klasse!

Man(n) trägt wieder Helm!

Unser jüngster Enkel ist mit seinen nicht einmal fünf Jahren ganz schön kreativ. Diese Woche kam er aus dem Kindergarten mit einer ganz besonderen Konstruktion auf seinem Kopf zu uns, die er ganz alleine und ohne jede Hilfe selbst gemacht hatte. Der “Helm”, auch mal “Krone” genannt, war zwar aus Papier und hatte insofern keine besondere Widerstandskraft. Aber die mit der Schere fabrizierten Verzierungen sowie die Stabilität konnten sich schon sehen lassen. Was soll ich sagen? Ganz offensichtlich: Man(n) trägt wieder Helm!

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Unterhalten gleich Spielen?!?

„Warum müsst ihr euch immer unterhalten“, wollte unser ältester Enkel bei seinem letzten Besuch bei uns wissen, als Oma und seine Mutter sich unterhielten – wie Erwachsene das eben so tun. Irgendwie versteht er nicht, dass die beiden Damen nicht denselben Wunsch wie er hegen, den ganzen Tag zu spielen. Was soll ich sagen? Irgendwie müsste man dem kleinen Mann nahe bringen, dass das „Unterhalten“ bei den Erwachsenen dem „Spielen“ bei den Kindern in etwa gleichkommt. In beiden Fällen wird die kommunikative und soziale Kompetenz gefördert – bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger.

Fantasie freien Lauf lassen

Die Fantasie von Kindern ist etwas Herrliches. Und sie zu fördern, macht nicht nur Spaß, sondern ist wichtig für die Entwicklung des Nachwuchses. Unser jüngster Enkel beispielsweise liebt es, Bilderrätsel zu kreieren, die dann von Mama oder Papa bzw. Oma oder Opa zu lösen sind. Wenn man dann selbst seiner Fantasie freien Lauf lässt, ist es gar nicht so schwer, die Bilder zu entziffern. Was soll ich sagen? Ist doch wohl klar, was auf den Blättern unten abgebildet ist, oder?

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