“Wo ist das Blatt?”

Superhelden helfen immer und überall. Also wollte unser jüngster Enkel, der ja auch bei uns hin und wieder als Superheld auftritt, neulich mit Oma Rettungshelfer spielen. Als in der Folge im Spielzimmer eine ziemlich üble Auto-Karambolage stattgefunden hatte, eilten die beiden schnell zur Unfallstelle, um die Autoinsassen zu retten. Als der kleine Mann ganz hektisch rief: “Wo ist das Blatt? Wo ist das Blatt””, wusste Oma zunächst gar nicht, was er meinte, erinnerte sich dann aber, dass Opa ihm im Auto mal erklärt hatte, was es mit dem Blatt auf sich hat, das unter der Sonnenblende hervorschaut. Dabei handelt es sich nämlich um eine Rettungskarte, die mittlerweile von fast jedem Fahrzeughersteller angeboten wird und ganz bequem z.B. auf den Webseiten vom ADAC oder der DEKRA herunter geladen werden kann. “Die Rettungskarte ist für uns die wichtigste und schnellste Informationsmöglichkeit im Notfall. Jeder, wirklich jeder sollte sie hinter der Sonnenblende auf der Fahrerseite stecken haben“, so ein Feuerwehrmann. Was soll ich sagen? Wenn sogar unser Jüngster verstanden hat, wie wichtig diese Rettungskarte ist, sollten es Erwachsene doch erst recht tun. Und? Haben Sie die Rettungskarte unter Ihrer Sonnenblende? Nein?!? Dann wird’s aber Zeit!

RettungskarteFür die Feuerwehr ist im Notfall die Rettungskarte die wichtigste und schnellste Informationsmöglichkeit und sollte unter der Sonnenblende des Fahrers zu finden sein.

PS: Von ADAC und DEKRA gibt es auch entsprechende Aufkleber, die auf die Rettungskarte hinweisen. Beim ADAC muss man sie in den Geschäftsstellen abholen, von der DEKRA werden sie auf Anforderung kostenlos zugeschickt.

DEKRA Aufkleber Der Aufkleber wird von der DEKRA kostenlos zugeschickt.

Die wahren Sicherheitslücken

Von den Schwiegereltern unserer ältesten Tochter bekam Oma jetzt eine Mail, die mit einem Bildchen den Spruch des Tages dokumentieren sollte: “Vergesst Facebook und Google! Die wahren Sicherheitslücken für privateste Daten sind Vierjährige im Kindergarten.” Irgendwie kam mir der Spruch bekannt vor. Und in der Tat: In der Huffington Post zitierte Béa Beste den Spruch im September letzten Jahres und verwies dabei auf Patricia Cammarata alias Dasnuf, die wiederum im Januar 2013 einen Tweet von Gebbi Gibson aus demselben Monat aufgegriffen hatte. Wie auch immer: Kinder bis zu sechs Jahren verstehen noch nicht viel vom Hüten von Geheimnissen, wissen Pädagogen aus wissenschaftlichen Büchern und Eltern eben aus Erfahrung. Denn wer kennt nicht die peinlichen Situationen, in denen der eigene Nachwuchs in aller Öffentlichkeit lautstark mit unangenehmen Fragen aufwartet. Die BILD hat das mal in einer Werbekampagne aufgegriffen unter dem Motto: Nichts ist härter als die Wahrheit. Da fragt dann an der Kasse ein Mädchen seine Mutter: Und was ist mit dem Parfüm in deiner Tasche? Oder im Wartezimmer eines Arztes: Mama, kriegt man bei jedem Urlaub die Syphllis. Das Video zeigt noch mehr Beispiele, die vermutlich alle ziemlich nah an der Wahrheit liegen. Was soll ich sagen? Deshalb wusste der Volksmund schon immer: Was du hast im Haus, das plaudere nicht vor andern aus. Und für ein Kind galt um so mehr: Du darfst alles essen, aber nicht alles wissen.

                              Nichts ist härter als die Wahrheit …

Wirtschaftliches Denken?!?

Also, um die schlechte Nachricht gleich vorwegzunehmen: Eine Antwort auf meine Nachfrage im Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf, was es denn mit dem defekten Stopp-Schild  in unserer Nachbarschaft in Lichterfelde auf sich hat, habe ich nach wie vor nicht erhalten. Und die gute Nachricht ist: Das Stopp-Schild ist jetzt ausgetauscht worden. Es ist zwar nicht beleuchtet wie das alte. Aber es hängt jetzt wenigstens nicht mehr auf halb acht, nur notdürftig mit Klebeband befestigt, sondern steht so, dass man auch eine Chance hat, es zu sehen. So weit, so gut. Was sich mir allerdings nicht so ganz erschließt, ist, dass gleichzeitig eine Straße weiter ein völlig intaktes und funktionsfähiges Stopp-Schild, das nachts sogar beleuchtet war, gleich mit ausgetauscht wurde. Sicherlich kann mir jemand im Bezirksamt vorrechnen, dass sich die Kosten für diese Maßnahme durch die eingesparten Stromkosten in null Komma nichts amortisiert haben. Was soll ich sagen? Wirtschaftliches Denken?!? Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Allein mir fehlt der Glaube.

IMG_2096Wieder freie Sicht: Das defekte Stopp-Schild in Lichterfelde wurde ausgetauscht.IMG_1945

Lahmender Amtsschimmel

Großväter haben üblicherweise einen großen Vorzug: Sie sind geduldig. Aber über geschlagene vier Wochen auf eine Antwort auf eine einfache Frage vergeblich zu warten, überfordert mittlerweile die ansonsten recht gestählten Nerven von Opa. Der hatte nämlich Anfang September im Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf nachgefragt, was es denn mit dem Stopp-Schild auf sich hat, das da an der Ecke Baseler Straße / Ringstraße in Lichterfelde für einen geordneten Verkehrsfluss sorgen soll und derzeit ziemlich ramponiert aussieht. Nach einem Unfall oder einem anderen Naturereignis ist das Schild, das normalerweise elektrisch beleuchtet ist, jetzt mehr oder weniger provisorisch an dem verbliebenen Pfosten montiert und mit Klebeband befestigt worden. Professionell sieht das jedenfalls nicht aus und erfüllt auch nur noch bedingt seine Verkehrssicherheitsfunktion. Nach Einbruch der Dunkelheit ist es ohnehin Glücksache, das Stopp-Schild überhaupt noch zu sehen – mangels Beleuchtung. Aber die Bezirksstadträte in Steglitz-Zehlendorf haben ja gegenwärtig ganz andere Sorgen, wie die Oktober-Bezirksverordnetenversammlung offenbarte. Da ging es um so wichtige Themen wie Schaukästen am Bezirksamt und deren Beleuchtung, für die immerhin 6.000 Euro veranschlagt sind. Man gönnt sich ja sonst nichts. Was soll ich sagen? Mit dem derangierten Stopp-Schild werden wir sicherlich noch eine ganze Zeit leben müssen. Provisorien halten in Berlin ja bekanntlich besonders lange. Traurig wäre nur, wenn dort erst jemand zu Schaden kommen müsste – und dann am nächsten Tag das Stopp-Schild erneuert würde. Aber vielleicht gibt es im Bezirksamt ja doch noch jemanden, der dem lahmenden Amtsschimmel die Sporen gibt und der dann endlich in die Hufe kommt.

PS: Zuständig ist übrigens das Straßen- und Grünflächenamt, für das die Bezirksstadträtin für die Abteilung Jugend, Gesundheit, Umwelt und Tiefbau, Christa Markl-Vieto, von Bündnis 90 / Die Grünen verantwortlich zeichnet – nur damit die Kompetenzfrage geklärt ist. Aber das Ressort hat ja auch einen Aufgabenbereich, mein lieber Schwan.

IMG_1945Provisorien halten in Berlin besonders lange, so auch dieses Verkehrsschild in Lichterfelde.IMG_1946

Mögliche Brandgefahr

Die Anzeige war eine viertel Seite groß. Rot umrandet stand dort zu lesen: “WICHTIGER SICHERHEITSHINWEIS – MÖGLICHE BRANDGEFAHR.” Trotzdem: Opa hat die Anzeige noch nicht einmal registriert. Dabei ist ein Wäschetrockner von Siemens betroffen, der in dieser Form auch in Omas und Opas Hauswirtschaftsraum steht. So weit, so gut bzw. so schlecht. Gott sei Dank hat Oma geschaltet und sofort kontrolliert, ob unser Gerät betroffen ist. Ist es. Der Techniker kommt am Donnerstag. Bis dahin soll man das Gerät “nur unter Aufsicht” benutzen. Zunächst fand ich es ja ganz toll, dass Siemens so große Anzeigen schaltet. Aber dann fragte ich mich: Was ist denn mit denen, die keine Zeitung lesen? Daraufhin ging ich ins Internet und auf die Seite vom Siemens, um mal zu sehen, was das Unternehmen noch so alles unternommen hat. Doch gleich zu Beginn erschlug mich der nächste Sicherheitshinweis, der mich darauf aufmerksam machte, dass nicht nur bei einem Trockner Brandgefahr besteht, sondern auch bei einem Geschirrspüler. “Die beiden Informationen stehen in keinem Zusammenhang miteinander”, teilt das Unternehmen in fett gedruckter Schrift mit, was allerdings irgendwie merkwürdig klingt, wenn es für beide Geräte wortgleich heißt: “Bei einer sehr begrenzten Anzahl … kann es zur Überhitzung eines elektrischen Bauteils kommen, was in sehr seltenen Fällen zu einer potenziellen Brandgefahr führen kann.” Derart verunsichert recherchierte ich weiter und bekam, was den Geschirrspüler betrifft, auf einer Seite von Stiftung Warentest “Das Unerfreuliche” zu lesen: “Bosch-Siemens kannte das Brandrisiko der Geräte mindestens seit vier Jahren. Bereits Anfang 2009 rief der Konzern in den USA knapp ein halbe Million Geschirrspüler wegen Feuergefahr zurück.” Und beim Trockner sind es nach Siemens-Angaben immerhin auch noch rund 100.000 Geräte, die betroffen sind. Was soll ich sagen? Ich weiß gar nicht, warum mir nicht ganz wohl bei dem Gedanken ist, dass seit 1. August dieses Jahres ein ehemaliger Siemens-Manager Technikchef am “Fluchhafen” BER ist und Siemens die total vermurkste Brandschutzanlage fertigstellen soll. Aber ich betone: Die beiden Informationen stehen in keinem Zusammenhang miteinander.

PS: Wie soeben bekannt wurde, will Siemens seine gesamten Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen Bosch und Siemens Hausgeräte an Bosch abgeben. Auch diese beiden Informationen stehen in keinem Zusammenhang miteinander.SicherheitshinweisMögliche Brandgefahr: Wäschetrockner und Geschirrspüler von Siemens.

Wahres Horrorszenario

Die Adventszeit mit ihrer gemütlichen Atmosphäre ist schon eine tolle Zeit. Die vielen Lichter, der vorweihnachtliche Schmuck, die besinnliche Musik – all das ist so richtig was fürs Herz. Doch ganz schnell kann es mit der Beschaulichkeit vorbei sein. Vor allem die echten Kerzen, die auf Adventskränzen und in Weihnachtsbäumen für Stimmung sorgen, können, wenn man sie nicht gut und aufmerksam im Auge behält, ein wahres Horrorszenario auslösen. Das nachstehende Video, auch wenn der Kommentar einen Fehler enthält – Sauerstoff brennt nämlich nicht -, zeigt eindrucksvoll, wie schnell ein Brand entsteht und dieser dann ein Wohnzimmer in nur wenigen Minuten in Schutt und Asche legt. Was soll ich sagen? Unbedingt das Video anschauen und immer gut aufpassen.

Opas Blog dankt der Firma Ei Electronics für die Genehmigung zum Einbetten des Videos.

Beste Polizei-Werbung

Unser ältester Enkel ist schon ein großer Sportler und Sportfan. Er selbst spielt Fußball und interessiert sich für nahezu alle anderen Sportarten. Insofern ist dieses Wochenende für ihn ein wahres Freudenfest: Gestern die Inlineskater, heute der 40. Berlin-Marathon. Wir waren natürlich an der Strecke und haben die Skater angefeuert. Und wir werden selbstverständlich auch die Läufer unterstützen. Leider sind die großen Sporthappenings seit Boston, wo im Frühjahr bei einem Anschlag drei Menschen starben und 260 verletzt wurden, nicht mehr so unbeschwert. Die Polizei ist sehr präsent und überall gut sichtbar. So wird man daran erinnert, dass immer etwas passieren kann. Die in der Regel sehr jungen Beamten sind aber trotz des sehr wichtigen und nicht ungefährlichen Einsatzes immer noch in der Lage, beste Werbung für sich und ihren Berufsstand zu machen. Als unser Kleiner einen der Polizeiwagen inspizieren wollte, der da an der Strecke stand, war das überhaupt kein Problem. Und als er noch einen Polizei-Helm aufgesetzt bekam, war die Bewunderung für die Beamten grenzenlos. Was soll ich sagen? Hoffentlich wissen auch die Verantwortlichen, was sie an ihren Männern haben. Solche Imagemaßnahmen sind durch nichts zu ersetzen.

Skater   Polizei                   Erst die Skater angefeuert, dann die Polizei inspiziert: Beste Werbung!

1,7 Millionen rote Kappen

Wenn in dieser Woche in Bayern die letzten Schulanfänger ihren ersten Schultag absolviert haben, dann geht damit auch wieder eine große Sicherheitsaktion zu Ende, die mittlerweile ihresgleichen sucht. Seit nunmehr zehn Jahren stattet die DEKRA, die sich das Thema (Verkehrs-)Sicherheit auf die Fahne geschrieben hat, alljährlich Schulanfänger unter dem Motto “Sicherheit braucht Köpfchen” mit signalroten Caps aus. 1,7 Millionen dieser Kappen hat die DEKRA bereits unters Volk bzw. auf die Köpfe von Kindern gebracht, die damit einen doppelten Schutz haben: Bei Helligkeit sorgt die rote Farbe für Signalwirkung, im Dunkeln macht der rundum reflektierende Leuchtstreifen Autofahrer schon von weitem auf die Kleinen aufmerksam. Zusätzlich zu den Kappen raten die DEKRA Experten allen Eltern, auch bei der Kleidung, den Schuhen und den Schulranzen ihrer Kinder auf auffällig-reflektierende Elemente zu achten. Damit sind Kinder in der Dämmerung, bei Dunkelheit oder schummrigem Herbstlicht viel besser zu erkennen. Was soll ich sagen? Unsere beiden Enkel gehen zwar noch nicht zur Schule, aber die roten Kappen haben sie schon. Sicher ist sicher.