Der absolute (Preis-)Hammer

Das ist ja der absolute (Preis-)Hammer: Butter kostet jetzt 1,99 Euro, zum Teil sogar 2,15 Euro – und das bei Aldi. Dass die Butter da nicht gleich säuerlich reagiert, ist ein wahres Wunder. Wobei man eigentlich damit rechnen musste. Denn wenn schon ein einfaches Körnerbrötchen beim Bäcker mittlerweile mit über 0,80 Euro zu Buche schlägt, dann wird das das, was man draufschmiert mit ziemlicher Sicherheit auch teurer. Was soll ich sagen? Das waren noch Zeiten, als man ein gemischte Eis mit Sahne für 10 Pfennig kriegte. Lang, lang ist’s her.

Mittlerweile ein teures Gut: Butter.

Immer noch arm, aber sexy

„Für die Preise bin ich nicht verantwortlich, das müssen Sie mit anderen besprechen“, sagt Star-Architekt Daniel Libeskind in einem Interview mit der Berliner Morgenpost über das von ihm gezeichnete Haus „Sapphire“ in der Chausseestraße in Berlin-Mitte, in dem laut Tagesspiegel-Information eine 2-Zimmerwohnung mit 91,5 Quadratmeter für 1,1 Millionen Euro angeboten wird – immerhin ein Qudratmeterpreis von etwas über 12.000 Euro. Wenn Libeskind in dem Interview nun sagt, dass er an einem Projekt für günstigen Wohnraum arbeitet, und das damit begründet, dass es von großer Bedeutung sei, „dass das Zentrum Berlins nicht nur den Reichen vorbehalten wird“, dann suggeriert das irgendwie, dass die betreffende Wohnung ziemlich teuer ist. Doch weit gefehlt. Wenn man das Thema etwas eingehender recherchiert, kommt einem die 1,1 Millionen-Wohnung fast wie ein Schnäppchen vor. Und nach dem „Marktbericht 2015 – 2016 Berlin“, den der Luxusimmobilienmakler „John Taylor“ durch das Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung (InWIS) erstellen ließ, erscheint das Haus „Sapphire“ schon fast wie sozialer Wohnungsbau: „Wohnungen an den Adressen Luisenstraße, Albrechtstraße, Kleine Jägerstraße, Am Zirkus und Oberwallstraße kosten sogar mehr als 15.000 Euro pro Quadratmeter in der Spitze. Am Hausvogteiplatz werden in einem Fall 25.000 Euro pro Quadratmeter aufgerufen, was durch eine Wohnung in der Schwarzkopfstraße mit 28.676 Euro pro Quadratmeter noch getoppt wurde – der absolute Spitzenwert in Berlin“, heißt es in einem Bericht der finanzwelt über den Marktbericht. Was soll ich sagen? Wer jetzt glaubt: „Die spinnen, die Berliner“, hat zwar nicht grundsätzlich unrecht. Wenn man aber sieht, was in anderen Metropolen so aufgerufen wird, muss man neidvoll anerkennen: Berlin – immer noch arm, aber sexy.

Glatteis im Supermarkt

Nepper, Schlepper, Bauernfänger war im letzten Jahrtausend eine Sendereihe im ZDF, in der Eduard Zimmermann vor den Methoden von Trickbetrügern warnte. Davon gibt es zwar heute auch noch genug, die Sendung aber nicht mehr. Es sind allerdings nicht nur die bösen Buben, die an der Haustüre versuchen, vorzugsweise Omas und Opas reinzulegen, auch andernorts gibt es Schlaumeier, die ihre Zeitgenossen aufs Glatteis führen wollen. Auf selbiges hat jetzt unser Supermarkt seine Kunden mit einem Angebot „Aus der Werbung“ gelockt: Eine 400-Gramm-Schale mit Mini-Rispentomaten für nur 0,88 Euro. Das klang nach einem richtigen Schnäppchen, vor allem wenn man noch den Grundpreis von 1,76 Euro pro Kilo zu Grunde legte. So hat Oma denn auch beherzt zugegriffen. Als wir dann am nächsten Tag gemeinsam im Supermarkt unterwegs waren, wollte sie sich gleich noch einmal mit besagten Tomaten eindecken. Doch irgendwie muss sich wohl mein mathematisches Unterbewusstsein gemeldet und mich darauf aufmerksam gemacht haben, dass da etwas nicht stimmen kann. Und in der Tat: 400 Gramm mal 1,76 Euro für das Kilo ergibt: Richtig, 0,704 Euro, also ganze 18 Cent weniger als der angegebene Preis. Das heißt, unser Supermarkt kassierte über 25 Prozent mehr für die in der Werbung angepriesene Ware, als sie ausgezeichnet war. Als Opa die Marktleiterin darauf hinwies, ließ diese das falsche Preisschild zwar entfernen und stante pede durch ein korrektes ersetzen – wo auch immer das so schnell herkam. An der Kasse aber blieb es bei den 88 Cent. Das war zwar juristisch korrekt, weil – so sehen es die Juristen – an der Kasse erst der Käufer ein Kaufangebot abgibt, dass der Verkäufer annehmen kann, aber nicht muss. Fordert er beispielsweise einen höheren Preis, lehnt er damit das Angebot des Käufers ab, der seinerseits nun entscheiden muss, ob er die Ware für den höheren Preis kaufen will. Der Verbraucher ist als wieder einmal Neese. Allerdings ist eine falsche Preisauszeichnung ein Verstoß gegen die Preisangabenverordnung, den das Gewerbeamt mit einem Bußgeld ahnden kann. Und nicht nur das: Es liegt auch ein Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb vor, gegen den die Verbraucherzentralen angehen. Was soll ich sagen? Es geht um Preisklarheit und Preiswahrheit. Vielleicht sollte unser Supermarkt seinen Slogan “Wir lieben Lebensmittel” einfach ergänzen: … und Ihr Geld noch viel mehr.

IMG_1321Soll die Zentrale nach Aussage der Marktleiterin so geliefert haben: Das Preisschild für die Mini-Rispentomaten aus der Werbung: Die 0,88 Euro entsprechen über 25 Prozent mehr als der mit 1,76 Euro bezifferte Grundpreis. Aber wer achtet schon auf den Grundpreis?

Hauptstadt-Peperoni geerntet

Oma und Opa konnten es einfach nicht mehr abwarten. Nachdem die Peperoni-Eltern in Leipzig bereits ein gute Ernte erbracht haben, wollten wir hier in Berlin nicht hintenanstehen. Und so haben auch wir geerntet. Dafür, dass wir ja noch anfängerhafte Neulinge auf diesem Zuchtgebiet sind, finde ich, kann sich unsere Ausbeute schon ganz gut sehen lassen. Hauptstadt-Peperoni at its best, also vom allerfeinsten. Da, wie unseren treuen Lesern ja bekannt ist, die Nachfrage enorm war, sollten sich Kaufinteressenten sputen. Oma und Opa wiegen Nacht für Nacht mit der Pikogramm-Waage die Portionen ab und machen sie versandfertig. Was soll ich sagen? Das Schwierigste ist, das große Adressenetikett auf die kleinen Verpackungseinheiten zu kleben, so dass die Adresse noch lesbar ist. Eigentlich unmöglich.

PS: Frau Hornung aus Hamburg muss uns noch ihre Lieferadresse mitteilen, auch wenn die dann gar nicht zu lesen sein wird. Ordnung muss sein!

IMG_0703  FotoPepIn Leipzig (Bild links) dominiert eindeutig Rot, während diese Farbe in der Hauptstadt von Grün fast vollständig verdrängt wird. Ob das etwas mit der Regierungsbildung zu tun hat?

Hauptstadt-Peperoni gefällig

Nachdem meine beiden Enkel noch etwas zu jung sind, um mit ihnen nach dem Vorbild von Bad Grandpa quer durch Deutschland oder gar Europa zu reisen, muss ich mir vorerst zumindest eine andere Beschäftigung suchen. Eigentlich wollte ich ja unter die Agrarökonomen gehen und in großem Stil Peperoni züchten. Eine entsprechende Plantage dafür hatte ich bereits angelegt. Und die drei Planzen tragen auch schon große Früchte, so dass einer Vermarktung nach dem Motto “Hauptstadt-Peperoni gefällig” nichts im Wege gestanden hätte. Nun meint aber Oma, dass es für in der deutschen Hauptstadt gezüchtete Peperoni keinen Markt gebe. Das mag ich gar nicht glauben. Denn die grünen und hoffentlich bald auch roten Hauptstadt-Peperoni sind eine Züchtung der ganz besonderen Art. Ihren Ursprung haben die Samen nämlich hoch über den Dächern von Leipzig, im täglichen Sonnenlicht der Sachsenmetropole geschärft und in die schwarze Erde Berlins gesetzt, reifen sie derzeit zu echten Knüllern heran, einzigartig und scharf wie Hölle. Was soll ich sagen? War das jetzt genug Werbung oder muss ich noch eine Schippe drauflegen? Ernstgemeinte Angebote als Kommentar hinterlassen oder an opa (at) opas-blog.de schicken. Wäre doch gelacht …

IMG_0496                                         Die Peperoni-Plantage im Herzen der deutschen Hauptstadt.