Freue dich aufs neue …

Das Jahr 2016 neigt sich dem Ende. Was soll ich dazu sagen? Ich versuch’s mal mit dem 2005 verstorbenen Unternehmer und Publizisten Karl-Heinz Söhler, der uns wissen ließ: “Wenns alte Jahr erfolgreich war,/ Mensch freue dich aufs neue,/ und war es schlecht,/ ja, dann erst recht.” In diesem Sinne wünschen Oma und Opa einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Ein absolutes Muss

Georg Baselitz
Adler, 1977
Radierung, handkoloriert, 30 x 27 cm
© Georg Baselitz 2016. Schenkung an das British Museum von Count Christian Duerckheim

Die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester hat etwas Beschauliches. Die Tage, die so gerne “zwischen den Jahren” genannt werden, sind – zumindest für Oma und Opa – nicht besonders stressig. Im Büro jedenfalls scheint das Telefon Urlaub zu machen. Auch unsere Verwandten, Freunde und Bekannten sind offensichtlich mit anderen Dingen beschäftigt, so dass wir ausreichend Zeit haben, einmal klar Schiff zu machen, Dinge, die liegen geblieben sind, abzuarbeiten, aufzuräumen und all das zu tun, wozu wir ansonsten nicht kommen. Dazu gehört auch, die eigene Bildung auf dem Laufenden zu halten. Und das haben wir heute getan. Nachdem wir unsere Pflichten im Büro erledigt hatten, sind wir ins Museum gegangen – genauer gesagt in den Martin-Gropius-Bau, der ohnehin eines unserer favorisierten Museen ist. Dabei war es Der Britische Blick: Deutschland – Erinnerungen einer Nation, der uns in die Mitte Berlins gelockt hat. Und um das Fazit gleich vorwegzunehmen: Die Ausstellung, auf die sich Oma und Opa schon gefreut haben, seitdem wir das gleichnamige Buch gelesen haben, ist mehr als empfehlenswert. So wie das Buch ist auch sie ein absolutes Muss – und das, obwohl nicht einmal alle Exponate der Ursprungsausstellung in London, die der damalige Direktor und heutige Gründungsintendant des Berliner Humboldtforums Neil McGregor konzipiert hatte, verfügbar waren. Allerdings sollte man sich beeilen. Denn die Ausstellung, die anhand von Objekten und Bauwerken sowie Menschen und Orten versucht, die unterschiedlichen Puzzleteile für die großen intellektuellen und kulturellen Leistungen des 18. und 19. Jahrhunderts überzeugend mit dem moralischen Absturz der NS-Zeit zusammenzuführen, läuft nur noch bis 9. Januar 2017. Danach muss man sich viele der Exponate, die danach wieder über alle Welt verstreut sein werden, mühsam zusammensuchen: Gutenberg-Bibel aus den 1450er Jahren, Porzellan aus Dresden, Goethe, Schneewittchen und Mutter Courage, die Krone Karls des Großen, ein Tauchanzug made in Ostdeutschland oder das Tor von Buchenwald. Die Ausstellung beginnt und endet mit dem Jahr 1989 und Gerhard Richters Betty aus dem Jahr 1991, die – symbolisch – einen Blick zurückwirft. Was soll ich sagen? Auch wer sich nicht wirklich für Geschichte interessiert, kommt bei dieser Ausstellung voll auf seine Kosten.

Gerhard Richter
Betty (Edition 23/25), 1991
Offsetdruck auf Karton, 97,1 x 66,2 cm
Sammlung Olbricht
© Atelier Gerhard Richter

 

Schön wär’s schon (gewesen)

Wenn Kinder immer täten, was die Erwachsenen erwarten, dann wäre Kindererziehung sozusagen ein Dorado. Der Duden definiert das auch als Wunschland oder Paradies. Da dem aber nicht (immer) so ist, behelfen sich Eltern zuweilen mit bizarren Hilfsmitteln. Als unsere jüngste Tochter mit ihrem Sohn am zweiten Weihnachtsfeiertag bei uns war, sollte der Kleine irgendwann mal (ein)schlafen, um seine verdiente Ruhe zu kriegen. Doch der wollte davon überhaupt nichts wissen und geisterte immer noch ziemlich frisch durch die Gegend. Irgendwann war es dann auch seiner Mutter zu viel, so dass sie ihn mehr oder weniger eindringlich ermahnte: “Jetzt sei doch bitte mal ein bisschen müde!” Und man mag es kaum glauben: Irgendwie funktionierte das auch irgendwann einmal. Was soll ich sagen? Wenn ich gewusst hätte, dass das so einfach ist, hätte ich meine Kinder auch das eine oder andere Mal ganz höflich gebeten. Ob das aber tatsächlich so funktioniert hätte …? Na ja, ich weiß ja nicht. Aber schön wär’s schon (gewesen).

Frohe Weihnachten

In diesem Jahr ist es besonders wichtig, die Weihnachtsbotschaft zu verinnerlichen. Was soll ich sagen? Frohe Weihnachten Ihnen und Ihren Familien und bleiben Sie gesund …

Wie sollte er auch anders aussehen …

Und es gibt ihn doch …

Die Fragen “Gibt es das Christkind? oder “Gibt es einen Weihnachtsmann?” sind vermutlich so alt wie das Christkind bzw. der Weihnachtsmann selber. Eine der wohl bewegendsten und anrührendsten Antworten hat im Jahre 1897 Francis P. Church in der New York Sun gegeben, der im Auftrag seines Chefredakteurs folgende Leserzuschrift beantwortete: “Lieber Redakteur: Ich bin 8 Jahre alt. Einige meiner kleinen Freunde sagen, dass es keinen Weihnachtsmann gibt. Papa sagt: ‚Was in der Sun steht, stimmt.‘ Bitte sagen Sie mir die Wahrheit: Gibt es einen Weihnachtsmann? Virginia O’Hanlon. 115 West Ninety-fifth Street.”

“Virginia”, beginnt der Text von Church, der bis zur Einstellung der “Sun” 1950 alle Jahre zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung abgedruckt wurde und nunmehr jedes Jahr an Heilig Abend auf Opas Blog erscheint, “deine kleinen Freunde haben unrecht. Sie sind beeinflusst von der Skepsis eines skeptischen Alters. Sie glauben an nichts, das sie nicht sehen. Sie glauben, dass nichts sein kann, was ihr kleiner Verstand nicht fassen kann. Der Verstand, Virginia, sei er nun von Erwachsenen oder Kindern, ist immer klein. In unserem großen Universum ist der Mensch vom Intellekt her ein bloßes Insekt, eine Ameise, verglichen mit der grenzenlosen Welt über ihm, gemessen an der Intelligenz, die zum Begreifen der Gesamtheit von Wahrheit und Wissen fähig ist.

Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Er existiert so zweifellos wie Liebe und Großzügigkeit und Zuneigung bestehen, und du weißt, dass sie reichlich vorhanden sind und deinem Leben seine höchste Schönheit und Freude geben. O weh! Wie öde wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe. Sie wäre so öde, als wenn es dort keine Virginias gäbe. Es gäbe dann keinen kindlichen Glauben, keine Poesie, keine Romantik, die diese Existenz erträglich machen. Wir hätten keine Freude außer durch die Sinne und den Anblick. Das ewige Licht, mit dem die Kindheit die Welt erfüllt, wäre ausgelöscht. Nicht an den Weihnachtsmann glauben! Du könntest ebenso gut nicht an Elfen glauben! Du könntest deinen Papa veranlassen, Menschen anzustellen, die am Weihnachtsabend auf alle Kamine aufpassen, um den Weihnachtsmann zu fangen; aber selbst wenn sie den Weihnachtsmann nicht herunterkommen sähen, was würde das beweisen? Niemand sieht den Weihnachtsmann, aber das ist kein Zeichen dafür, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. Die wirklichsten Dinge in der Welt sind jene, die weder Kinder noch Erwachsene sehen können. Sahst du jemals Elfen auf dem Rasen tanzen? Selbstverständlich nicht, aber das ist kein Beweis dafür, dass sie nicht dort sind. Niemand kann die ungesehenen und unsichtbaren Wunder der Welt begreifen oder sie sich vorstellen.

Du kannst die Babyrassel auseinander reißen und nachsehen, was darin die Geräusche erzeugt; aber die unsichtbare Welt ist von einem Schleier bedeckt, den nicht der stärkste Mann, noch nicht einmal die gemeinsame Stärke aller stärksten Männer aller Zeiten, auseinander reißen könnte. Nur Glaube, Phantasie, Poesie, Liebe, Romantik können diesen Vorhang beiseite schieben und die übernatürliche Schönheit und den Glanz dahinter betrachten und beschreiben. Ist das alles wahr? Ach, Virginia, in der ganzen Welt ist nichts sonst wahrer und beständiger.

Kein Weihnachtsmann! Gott sei Dank lebt er, und er lebt auf ewig. Noch in tausend Jahren, Virginia, nein, noch in zehn mal zehntausend Jahren wird er fortfahren, das Herz der Kindheit glücklich zu machen.”

Was soll ich sagen?

Recht hat Church, und schöner kann man es auch nicht sagen. In diesem Sinne wünschen Oma und Opa allen Lesern frohe und gesegnete Weihnachten.

Der Baum steht

Es ist wieder soweit: Der Baum steht und harrt der Dinge, die da kommen. Das bedeutet, es ist wieder Heiligabend vor Heiligabend. Und dieses Jahr sind wir voll und ganz im Plan. Wir müssen noch ein paar Kleinigkeiten besorgen, wie beispielsweise eingelegten grünen Pfeffer. Aber ansonsten sind Oma und Opa mit den Vorbereitungen für die anstehenden Feiertage durch, so dass wir heute Abend wie gewohnt ganz gemütlich unseren Baum schmücken werden. Wie der dann aussieht, können sich treue Leser des Blogs ja sicher vorstellen. Und für die, die neu hier sind, gibt’s morgen ohnehin das obligatorische Weihnachtsbaum-Foto. Was soll ich sagen? Machen Sie es wie wir: Nur kein Stress und alles in Ruhe. Das Jahr war hektisch genug.

Heiligabend vor Heiligabend: Der Baum steht und harrt der Dinge, die da kommen.

Mit Enkeln länger leben

Na das ist ja mal eine erfreuliche Nachricht: Großeltern, die sich um ihre Enkel kümmern, leben länger. Das belegt eine Studie, die in der Fachzeitschrift Evolution and Human Behavior erschienen ist. Daran beteiligt waren Forschende der Universität Basel, der Edith Cowan University, der University of Western Australia, der Humboldt-Universität zu Berlin und des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin. Das internationale Forschungsteam wertete Überlebensanalysen von über 500 Menschen im Alter zwischen 70 und 103 Jahren aus. Basis waren Daten der sogenannten Berliner Altersstudie aus den Jahren 1990 bis 2009. Der Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Ralph Hertwig, sagte dazu heute in einem Interview: “Es gibt in der Tat Hinweise darauf, dass Großeltern, die sich mit ihren Enkelkindern beschäftigen, eine längere Lebenszeit haben als ältere Menschen, die keine Enkelkinder haben, oder als Großeltern, die — aus welchen Gründen auch immer — sich nicht um ihr Enkelkind kümmern.” Was soll ich sagen? Warum das so ist, wissen die Wissenschaftler noch nicht genau. Opa hätte da allerdings eine Theorie: In Glücksmomenten werden Endorphine im Körper ausgeschüttet. Die wirken beruhigend, bauen Stress ab, stärken die Abwehr und sorgen für einen besseren Schlaf. Kein Wunder, dass man dann länger lebt.

Neue Schürzen für Kochpaten

Kurz vor Weihnachten sind jetzt noch die neuen Schürzen für die Kochpaten von KINDER | KOCHEN eingetroffen und machen richtig was her. Dabei waren auch noch weitere Grundausstattungen, mit denen die Kochpaten dann in den Schulen aktiv werden können. Aktuell und konkret werden gerade zwei Schulen, die Athene-Grundschule in Lichterfelde-West und die Pestalozzi-Schule in Zehlendorf, mit Kochpaten versorgt. Erste Gespräche haben bereits stattgefunden, weitere sind verabredet, so dass im neuen Jahr auch dort mit den Kochkursen begonnen werden kann. Was soll ich sagen? So langsam kommt richtig Schwung in die Sache. Aber gut Ding will ja auch Weile haben.

Machen richtig was her: Die neuen Schürzen für die Kochpaten von KINDER | KOCHEN.

„Fürchtet euch nicht“

Jetzt ist es also passiert, auch Deutschland ist Opfer eines großen Terroranschlages geworden. Bislang war es vermutlich eher Glück, das unser Land vor einem solch verheerenden Anschlag bewahrt hat. Insofern war es nur eine Frage der Zeit, wann die häßliche Fratze des Terrorismus auch hierzulande so deutlich zu sehen sein würde. Jetzt gilt zunächst unser aller Mitgefühl den Opfern und ihren Angehörigen. Was aber tun wir, wenn die Zeit der Trauer vorbei ist? Von der Beantwortung dieser hängt vieles, wenn nicht alles ab. Geben wir diffusen Ängsten nach, ändern unser Leben und nehmen alles und jeden Fremden in Sippenhaft, dann spielen wir genau denen in die Hände, die uns mit ihrem Terror einschüchtern wollen. Wir sind ein freie und aufgeklärte Gesellschaft, deren Stärke es ist, offen sowie mit Sinn und Verstand auf solche Herausforderungen zu reagieren. Das sind wir nicht zuletzt auch den Opfern von Berlin und anderswo schuldig. Was soll ich sagen? „Fürchtet euch nicht“, sagt der Engel zu den Hirten. „Siehe, ich verkündige euch große Freude.“ Die Weihnachtsbotschaft ist aktueller denn je.

Wer die Wahl hat …

Viel Zeit bleibt jetzt nicht mehr. Wer noch keine Weihnachtsgeschenke hat, muss sich sputen. Denn in fünf Tagen ist Weihnachten. Wem nun gar nichts einfällt, was er seinen Lieben schenken könnte, dem seien hier ein paar Kochbücher empfohlen, die allesamt aus diesem oder dem letzten Jahr stammen und bereits von mir auf der Bücherseite rezensiert wurden. Allesamt sind sie die Lektüre wert, wobei diverse Zielgruppen bedient werden. Für Anfänger eignen sich sicher Das Prinzip Kochen oder Simplissime – Das einfachste Kochbuch der Welt. Für Fortgeschrittene zu empfehlen sind Die GU Kochbibel, Querfeldein oder Deutscher Wein – Deutsche Küche. Wer sich auf Würzen, Backen oder Burger konzentrieren will, der wird fündig bei Workshop Würzen, Brot backen in Perfektion oder Burger Unser. Und wer Kochen mit Kunst verbinden will, kann dies mit den Diners mit Gala tun. Was soll ich sagen? Wer die Wahl hat, hat die Qual.