Wie die alten Germanen

Der Jahreswechsel ist also vollbracht. Und die Deutschen haben es wieder kräftig krachen lassen, wie wir auch bei unserem Neujahrsspaziergang feststellen konnten. 10.000 Tonnen Böller und Raketen sollen es gewesen sein, die zwischen Flensburg und Oberstdorf verpulvert wurden, im Wert von immerhin 120 Millionen Euro. Da fragt man sich, ob das Geld nicht besser anzulegen gewesen wäre. Unter dem Motto Brot statt Böller rufen beispielsweise christliche Jugendorganisationen dazu auf, einen Teil des Geldes für Straßenkinder in Afrika zu spenden, statt es fürs Feuerwerk auszugeben. Die Unterzeile “Freude teilen” verdeutlicht dabei, dass nicht der Verzicht auf das Feuerwerk im Vordergrund steht, sondern die Idee des Teilens aus Anlass der Silvester-Feierlichkeiten. Was soll ich sagen? Wie so oft im Leben kann man das eine tun, muss aber das andere nicht lassen. Immerhin handelt es sich bei der Silvester-Kracherei um eine ganz alte Tradition. Schon die alten Germanen haben in der Silvesternacht ziemlichen Krach gemacht, um zu verhindern, dass der Kriegsgott Wotan sein Unwesen treibt und besonders viel Unheil anrichtet.

PS: Dass vermutlich drei Menschen ihr Leben bei der Knallerei lassen mussten, trübt die Freude über einen ansonsten ziemlich harmonischen Jahreswechsel in Deutschland.

FeuerwerkDie Spuren des Silvester-Feuerwerks waren beim Neujahrsspaziergang deutlich zu sehen.

Ein Gedanke zu „Wie die alten Germanen

  1. Ich bin diesem Geballere entflohen und zwar in den tiefsten Odenwald, wo die Silvesterkracher gerade mal 18 Min. gedauert hat und man am nächsten Tag fast kaum eine Hinterlassenschaft auf der Dorfstraße zu sehen war.
    Herrlich ist so eine Einsamkeit ohne diesen Krach und diesem Dreck, dafür Schnee, viel Wald und eine Ruhe, die für kein Geld zu bezahlen ist.

    Gruß von der menzeline

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert