Generationenvertrag in Gefahr

„Ich fürchte, wir sehen gerade die Vorboten einer Rentnerdemokratie: Die Älteren werden immer mehr, und alle Parteien nehmen überproportional Rücksicht auf sie. Das könnte am Ende in die Richtung gehen, dass die Älteren die Jüngeren ausplündern.“ Dieser Satz ist nicht etwa eine Reaktion auf das jüngste Rentenpaket der Bundesregierung (Rente mit 63, Mütterrente, Erwerbsminderungsrente und höheres Reha-Budget), sondern ist fünf Jahre alt und stammt von Altbundespräsident Roman Herzog. Wenn dieser Mann, der am 5. April selbst 80 Jahre alt wird, vor solchen Gefahren warnt, sollte man hinhören und darüber nachdenken. Doch weit gefehlt. Die Parteien, die ja immerhin (wieder) gewählt werden wollen, überschlagen sich stattdessen und machen den Alten ein Geschenk nach dem anderen. Koste es, was es wolle. Frei nach dem Motto: Wir verkaufen unser Enkel ihre Zukunft. Was soll ich sagen? Auch Opa ist über 60 Jahre, kann sich aber gleichwohl über die aktuellen Entwicklungen gar nicht freuen. Denn nur Geschenke zu verteilen, deren Finanzierung langfristig nicht gesichert ist, ist alles andere als sozial. Sozial ist vielmehr, erst einmal das zu erwirtschaften, was man anschließend verteilen will. Andernfalls könnte es den Älteren tatsächlich einmal passieren, dass die Jüngeren die Schnauze voll haben und den Generationenvertrag aufkündigen. Und das geht ganz einfach: Die Jungen packen einfach ihre Sachen und verschwinden. Schließlich kann man auch woanders glücklich leben, nicht nur in Deutschland.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Politik von Opa. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.

5 Gedanken zu „Generationenvertrag in Gefahr

  1. Hallo,
    Klar es gibt überflüssige Geschenke, die schon ansich unsinnig sind, z.B. Rente mit 63: Da muss man mit 18 angefangen haben zu arbeiten, ununterbrochen, damit man dann mit 63 in Rente gehen kann. Das selbe mit von der Leiens Rentengeschenk. Da muß einer 40 Jahre lang gearbeitet haben, und auch noch geriestert haben, (was es damals noch nicht gab) um dann den Sozialhilfesatz zu bekommen. Solche Leute gibt es gar nicht. Aber den Stichtag für die Kindererziehungszeiten abzuschaffen ist doch selbstverständlich. Aber genau dieses “Geschenk” ist wirklich teuer, (ich glaube so um 140 Milliarden in den nächsten Jahren) Immer daran denken: Die “Geschenke” betreffen meist gar nicht die Älteren, sondern erst die Jungen wenn sie mal älter werden, und das geschieht schneller als man denkt! marty, 64 Jahre Rentner

  2. Super lieber Opa. Trifft den Nagel auf den Kopf. Aber, – was ich nicht verstehe ist, daß die sogenannten Studierten nie studiert haben daß man nicht mehr ausgeben soll als man einnimmt.
    Ich schlage vor, daß jeder Regierungsmensch erst zugelassen wird, wenn er ein Studium über Wirtschaft und Geschichte nachgewiesen hat.
    Puhh — mußte mal gesagt werden.

  3. Leider ist vielen »Alten« gar nicht klar, was den Generationenvertrag ausmacht, sondern halte ihre Rente immer noch für eine Versicherungsleistung für die sie einbezahlt haben. Danke daher für die klaren Worte!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert